Beim Einbau einer künstlichen Hüfte kann es zu Rissen oder Brüchen im Oberschenkel kommen. Dieses Risiko ist etwas höher, wenn zementfreie Prothesen verwendet werden. Es kann dann erforderlich sein, den Knochen zusätzlich zu fixieren, zum Beispiel mit Drahtschlingen oder einer mit Schrauben und / oder Drahtschlingen befestigten Metallplatte.
Eine andere seltene Komplikation ist starker Blutverlust während des Eingriffs, der eine Bluttransfusion notwendig macht. Dass während der Operation ein Nerv oder Muskel verletzt wird, kommt ebenfalls selten vor. Daneben bestehen allgemeine Operationsrisiken, unter anderem aufgrund der Narkose. Das Risiko, an der Operation oder ihren Folgen zu sterben, ist aber sehr gering und liegt deutlich unter 1 %.
Nach der Operation kann es zu einer Wundinfektion, einer Venenthrombose oder Lungenembolie kommen. Um Thrombosen vorzubeugen, erhält man in der Regel für 4 bis 5 Wochen gerinnungshemmende Medikamente (Tabletten oder Heparin-Spritzen). Sie können das Risiko für eine Thrombose oder Lungenembolie auf etwa 1 bis 2 % senken.
In den ersten Monaten nach dem Eingriff kann der Hüftkopf aus der Pfanne springen (Luxation). Dies passiert selten, ist aber sehr schmerzhaft. Oft gelingt es, den Hüftkopf ohne Operation – aber mit Betäubung oder Kurznarkose – wieder einzurenken. Je nach Ursache kann aber auch eine weitere Operation nötig werden. In den ersten sechs Wochen nach dem Eingriff ist es deshalb besser, bestimmte Bewegungen zu vermeiden und Hilfsmittel zu verwenden, zum Beispiel zum Anziehen der Strümpfe.
Nach der Operation können sich auch Verknöcherungen bilden, die die Beweglichkeit des künstlichen Hüftgelenks einschränken können. Um dem vorzubeugen, wird bei Bedarf empfohlen, für 2 bis 3 Wochen entzündungshemmende Schmerzmittel ( NSAR) einzunehmen. Sie wirken, indem sie bestimmte Gewebshormone hemmen, die zu Verknöcherungen beitragen können (sogenannte Prostaglandine).