Fatigue ist etwas anderes als normale Müdigkeit. Betroffene beschreiben sie als überwältigend und unkontrollierbar. Sie fühlen sich ausgezehrt und energielos, manchmal sogar apathisch.
Eine Fatigue kann das Schlafbedürfnis erhöhen, zu Konzentrationsproblemen und Antriebsschwäche führen. Sich dauernd erschöpft zu fühlen und nicht mehr so aktiv leben zu können wie zuvor, kann zudem auf das Gemüt schlagen: Manche Betroffene fühlen sich niedergeschlagen, reizbar oder ängstlich. Für andere ist das manchmal schwer nachvollziehbar.
Die Stärke der Beschwerden kann stark schwanken. Dann ist es schwierig, das Leben zu planen. Man weiß nicht, wie man sich am nächsten Tag fühlt und ob die Beschwerden nachlassen oder zunehmen. Menschen mit Rheuma haben daher das Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren. Wenn die Erschöpfung zu groß wird, kann auch für einfache Alltagstätigkeiten oder zum Spielen mit Kindern oder Enkeln die Energie fehlen. Termine müssen abgesagt, liebgewonnene Aktivitäten manchmal aufgegeben werden.
Diese Krankheitsfolgen können auch das Selbstbild und die Rolle in Partnerschaft, Familie und Beruf verändern. Für viele Menschen ist gegenseitiges Geben und Nehmen ein wichtiger Teil familiärer Beziehungen und Freundschaften. Die Krankheit kann es jedoch erschweren, sich wie gewohnt um andere zu kümmern – und dazu führen, dass man selbst zunehmend auf Hilfe angewiesen ist. Eine Fatigue kann auch die Partnerschaft belasten, weil es schwieriger wird, gemeinsame Pläne umzusetzen. Mit der Erschöpfung kann zudem die Lust auf Sex abnehmen.
Auch bei der Arbeit kann es schwer sein, damit zurechtzukommen, dass man nicht mehr so belastbar ist wie zuvor. Dies kann zum Beispiel mehr Pausen oder eine neue Aufgabenteilung erforderlich machen.