Hilfsmittel für Menschen mit rheumatoider Arthritis

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Von Gehhilfen über Anziehhilfen bis hin zu speziellem Besteck: Es gibt viele Hilfsmittel, die Menschen mit Rheuma den Alltag erleichtern können. Die Kosten können oft von der Krankenkasse übernommen werden.

Bei einer rheumatoiden Arthritis sind bestimmte Gelenke dauerhaft entzündet. Sie können anschwellen und schmerzen, steif werden und sich mit der Zeit verformen. Auch die Muskelkraft kann allmählich nachlassen. Wenn die Finger schwächer werden und festes Zugreifen nicht mehr möglich ist, wird es schwierig, Gegenstände in der Hand zu halten. Selbst alltägliche Tätigkeiten wie das Anziehen oder Essen und Trinken können dann beschwerlich werden.

Hilfsmittel können körperliche Einschränkungen ausgleichen und im Alltag helfen. Ergotherapeutinnen und -therapeuten beraten bei der Auswahl von Hilfsmitteln und helfen dabei, den Umgang mit ihnen zu erlernen. Auch Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen wie Orthopädie, Rheumatologie und Geriatrie kennen sich damit aus. Reha-Kliniken geben ebenfalls Informationen zu Hilfsmitteln. Dort kann man sie auch ausleihen und ausprobieren – denn nicht jedes Hilfsmittel eignet sich für jeden Menschen mit Rheuma gleich gut.

Welche Hilfsmittel gibt es?

Hilfsmittel können bei unterschiedlichen Tätigkeiten zum Einsatz kommen:

  • Gehen und Stehen: Orthopädische Hilfsmittel wie Schuheinlagen und spezielle Schuhe sollen die Fußstellung verändern und dadurch die Fußgelenke entlasten. Gehhilfen wie gut zu greifende Gehstöcke, Gehgestelle und Rollatoren können es leichter machen, sich in und außerhalb der Wohnung zu bewegen. Rutschfeste Matten schützen davor, in Küche und Bad auszurutschen.
  • Essen und Trinken: Messer, Gabeln und Löffel mit besonders großen Griffen aus Gummi oder Schaumstoff lassen sich leichter greifen und festhalten. Abgewinkelte Messer können beim Schneiden helfen, speziell geformte Dosen- und Flaschenöffner beim Öffnen. Es werden auch spezielle Trinkgefäße sowie Halter für Becher und Gläser angeboten.
  • Anziehen: Verschiedene Arten von Anziehhilfen erleichtern es, Socken, Strümpfe und Hosen anzuziehen. Es gibt auch Knöpfhilfen und Gestelle, die an der Wand montiert werden, um Oberteile leichter anziehen zu können.
  • Körperpflege: Duschhocker oder Badewannenlifter können die Körperpflege vereinfachen. Für Menschen mit Bewegungseinschränkungen gibt es auch Kämme, Bürsten und Badeschwämme mit langen Griffen.
  • Greifen und Halten: Griffaufsätze und -verlängerungen werden auf Gegenstände gesteckt, um das Greifen, Halten oder Bedienen zu erleichtern. Es gibt sie unter anderem für Besteck, Schlüssel, Türklinken, Kugelschreiber und Wasserhähne. Außerdem sind spezielle Greifhilfen – zum Beispiel eine Knöpf- und Reißverschlusshilfe – erhältlich. Rutschfeste Unterlagen verhindern zum Beispiel, dass Teller oder Schneidbretter wegrutschen.
  • Arbeiten: Spezielle Tastaturen und Schreibhilfen können die Büroarbeit erleichtern. Keilkissen für den Schreibtischstuhl sollen die Wirbelsäule entlasten.

Wer übernimmt die Kosten für Hilfsmittel?

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) kann die Kosten für Hilfsmittel bis auf einen Eigenanteil übernehmen. Dafür muss das Hilfsmittel von einer Ärztin oder einem Arzt verordnet und von der Krankenkasse genehmigt werden. Die Krankenkasse prüft zum Beispiel, ob das Hilfsmittel geeignet ist, um eine Beeinträchtigung auszugleichen. Genehmigte Hilfsmittel bekommt man in der Regel in Sanitätshäusern und Apotheken, die einen Hilfsmittel-Versorgungsvertrag mit der eigenen Krankenkasse haben. Die Krankenkasse informiert darüber, welche das sind.

Wenn jemand pflegebedürftig ist und einen Pflegegrad hat, kann auch die Pflegeversicherung die Kosten für Hilfsmittel übernehmen. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Hilfsmittel – wie etwa Handläufe im Flur – die Sicherheit in der Wohnung oder im Wohnumfeld verbessert. Der Einbau eines Treppenlifts kann sogar helfen, einen Umzug zu vermeiden.

Hilfsmittel, die die Teilhabe am Arbeitsleben erhalten sollen, können unter anderem von der Rentenversicherung bezahlt werden – etwa eine spezielle Computer-Tastatur. Auch für solche Hilfsmittel muss ein Antrag gestellt werden.

Unter bestimmten Voraussetzungen können auch andere Träger wie das Sozialamt oder die Unfallversicherung die Kosten für Hilfsmittel übernehmen.

Wo erfahre ich, wer die Kosten übernimmt?

Ärztinnen und Ärzte, Kranken- und Pflegekassen beraten und informieren darüber, welcher Kostenträger in der persönlichen Situation zuständig ist. Weitere Informationen finden sich auch auf folgenden Websites:

Das GKV-Hilfsmittelverzeichnis enthält Hilfsmittel, die grundsätzlich von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden können.

GKV-Spitzenverband. Hilfsmittelverzeichnis. 2021.

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Aktualisiert am 15. November 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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