Wenn bei einer Untersuchung ein erhöhter Augeninnendruck gemessen wird, kann das eine bleibende Verunsicherung auslösen, auch wenn das Sehvermögen noch völlig in Ordnung ist. Allein das Wissen, einen hohen Augeninnendruck und somit ein erhöhtes Risiko für ein Glaukom zu haben, kann dazu führen, dass man sich schon bei kleinen Sehproblemen Sorgen macht, obwohl sie nichts mit einem Glaukom zu tun haben müssen.
Menschen mit einem Glaukom haben oft große Angst davor, irgendwann zu erblinden. Viele wünschen sich gerade zu Anfang ausführliche Informationen über die Behandlung und darüber, was die Diagnose für das eigene Leben bedeuten kann.
Bei einem deutlichen Sehverlust muss der Alltag an die neuen Bedingungen angepasst werden. So kann etwa die Wohnung so umgestaltet werden, dass die Orientierung leichter fällt – zum Beispiel durch zusätzliche Lichtquellen. Das Entfernen von Stolperfallen ist wichtig, um Stürze zu vermeiden. Möglich sind meist auch Anpassungen am Arbeitsplatz und bei Alltagsaktivitäten wie Sport, Einkaufen oder Lesen. Sich Unterstützung zu holen und über Hilfsmittel zu informieren – zum Beispiel in der Arztpraxis oder bei der Krankenversicherung – kann den Alltag erleichtern. Vielen Menschen, die an einem Glaukom erkrankt sind, hilft es zudem, sich gut über die Krankheit und die Möglichkeiten, mit ihren Folgen umzugehen, zu informieren oder sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, etwa in einer Selbsthilfegruppe oder einem Internetforum.
Es kann schwerfallen, den Zeitpunkt zu erkennen, ab dem die Krankheit das Autofahren nicht mehr zulässt. Viele Erkrankte ändern zunächst oft ihre Fahrweise und fahren nicht mehr nachts oder nur noch in gewohnter Umgebung. Es ist wichtig, hier aufmerksam zu sein und darauf zu achten, wann die Einschränkungen zu stark werden und man sich selbst und andere Personen möglicherweise gefährdet. Ab einer bestimmten Einschränkung des Gesichtsfelds ist das Autofahren gesetzlich nicht mehr erlaubt. Konkrete Informationen und Beratung dazu geben Augenärztinnen und Augenärzte.
Es ist nicht leicht, damit umzugehen, wenn man im Laufe der Zeit durch die Sehprobleme verstärkt auf die Hilfe anderer angewiesen ist. In mancher Hinsicht die Kontrolle abzugeben, wird aber möglicherweise nötig sein. Andere Menschen können dann dabei helfen, gewohnte Aktivitäten so gut es geht beizubehalten und soziale Kontakte zu pflegen.
Sorgen und Ängste mit Angehörigen, Freundinnen und Freunden frühzeitig zu besprechen, kann entlastend sein. Gemeinsam lassen sich Strategien entwickeln, mit dem Fortschreiten der Erkrankung umzugehen. Menschen um sich herum zu haben, die einen verstehen und unterstützen, ist in allen Lebenslagen eine große Erleichterung – vor allem, wenn es darum geht, mit einer belastenden Erkrankung umzugehen und weiterhin so aktiv wie möglich zu bleiben.