Mirikizumab (Omvoh) bei Morbus Crohn bei Personen, für die 1 anderes Biologikum ungeeignet ist

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2025 geprüft, ob Mirikizumab (Handelsname Omvoh) für Erwachsene mit mittelschwerem bis schwerem , bei denen ein anderes Biologikum die Beschwerden nicht ausreichend lindern konnte oder zu starke Nebenwirkungen auftraten, im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Der Hersteller legte eine Studie vor, in der die Daten von 445 Personen ausgewertet werden konnten. Die Teilnehmenden mussten zuvor bereits mit einem Biologikum (TNF-α-Antagonist oder Integrin-Inhibitor) behandelt worden sein. 300 Personen wurden mit Mirikizumab, die anderen 145 Personen mit Ustekinumab behandelt. Es zeigten sich nach einem Jahr folgende Ergebnisse:

Welche Vorteile hat Mirikizumab?

Systemische Beschwerden: Zu den systemischen Beschwerden gehören Störungen des Antriebs, Unwohlsein, Schlafstörungen, ungewollter Verlust von Körpergewicht und Erschöpfung. Hier deutet die Studie auf einen Vorteil für Mirikizumab bei Patientinnen und Patienten mit geringerer Krankheitsschwere hin. Mit Mirikizumab besserten sich diese Beschwerden bei 52 von 100 Personen. Mit Ustekinumab war das bei 31 von 100 Personen der Fall.

Für die Personen mit höherer Krankheitsschwere zeigte sich kein Unterschied.

Welche Nachteile hat Mirikizumab?

Es zeigten sich keine Nachteile von Mirikizumab im Vergleich zu Ustekinumab.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Remission des ohne Einsatz von : Eine Remission ohne bedeutet, dass ohne Einsatz von für mindestens 3 Monate nahezu keine Beschwerden mehr bestehen. Hier zeigte sich kein Unterschied zwischen den Gruppen. 35 bis 39 von 100 Personen hatten eine Remission.

Darmbeschwerden: Auch bei hier zeigte sich kein Unterschied. Dazu gehörten beispielsweise Stuhldrang, , Blähungen oder Bauchkrämpfe. Die Beschwerden hatten sich in beiden Gruppen bei 62 bis 66 von 100 Personen verbessert.

Schwere Nebenwirkungen: Auch hier zeigte sich kein Unterschied, bei 13 bis 14 von 100 Personen traten schwere Nebenwirkungen auf.

Zudem zeigte sich kein Unterschied bei:

  • starker Erschöpfung ()
  • Gesundheitszustand
  • gesundheitsbezogener Lebensqualität
  • Therapieabbrüchen wegen Nebenwirkungen

Bei Remission des Stuhldrangs und Infektionen zeigte sich kein relevanter Unterschied.

Welche Fragen sind noch offen?

Zu Symptomen und Komplikationen außerhalb des Magen-Darm-Traktes, die bei auftreten können, Fisteln und Aktivitätsbeeinträchtigungen legte der Hersteller keine geeigneten Daten vor.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Mirikizumab (Morbus Crohn) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-42. 12.06.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2030); DOI: 10.60584/A25-42

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Über diese Seite

Erstellt am 30. Juni 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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