Sind die männlichen Geschlechtsorgane verändert oder erkrankt, können verschiedene Beschwerden auftreten:
- Schmerzen, zum Beispiel dauerhaft oder nur beim Sex
- Juckreiz, Hautrötung und Schwellungen
- Ausfluss aus der Harnröhre
- Brennen und Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Harnverhalt
- Erektions- und Fruchtbarkeitsstörungen
- schmerzhafte Dauererektion (Priapismus)
- hormonelle Störungen
Bei manchen Männern kommt es im Rahmen von Grunderkrankungen zu Problemen – etwa zu Erektionsstörungen bei Diabetes mellitus. Andere Männer haben Beschwerden, weil nur ein einzelnes Organ verändert ist, zum Beispiel bei der gutartigen Prostatavergrößerung.
Insgesamt können viele unterschiedliche Ursachen zu Problemen im Genitalbereich führen, beispielsweise zu Infektionen mit Viren, Bakterien oder Pilzen. Typische Beispiele sind Genitalwarzen, Eichelentzündung (Balanitis) oder Entzündungen durch sexuell übertragbare Krankheiten wie Gonorrhoe (Tripper).
Entwicklungsstörungen oder Fehlbildungen können zum Beispiel dazu führen, dass die Hoden vor der Geburt nicht aus der Bauchhöhle in den Hodensack wandern. Dadurch kann die Fruchtbarkeit gestört sein. Wenn die Vorhaut, die bei kleinen Jungen noch mit der Eichel verbunden ist, sich im Laufe der ersten Lebensjahre nicht löst, kommt es zu einer Vorhautverengung (Phimose). Bei manchen Männern kann sich das Bindegewebe im Penis verhärten und so zusammenziehen, dass sich der Penis verkrümmt.
Beschwerden hängen oft auch mit den Blutgefäßen zusammen. An den Hoden können zum Beispiel Krampfadern (Varikozele) zu Schwellungen, Schmerzen und Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit führen. Ein Hoden kann sich auch schmerzhaft verdrehen und wird dann nicht mehr ausreichend durchblutet. Dabei kann Hodengewebe absterben. Am Penis sind chronisch geschädigte Blutgefäße oft der Grund für Erektionsstörungen.
Wird ein steifer Penis stark abgeknickt oder gequetscht, können die blutgefüllten Schwellkörper verletzt werden. Es kommt dann zu einem großen Bluterguss („Penisbruch“).
Gutartige Wucherungen können zum Beispiel in der Haut oder im Bindegewebe von Penis und Hodensack entstehen. Auch im Drüsengewebe der inneren männlichen Geschlechtsorgane, wie den Hoden oder Nebenhoden, können sie auftreten. Zu den bösartigen Tumoren der männlichen Geschlechtsorgane zählen vor allem Prostatakrebs, Hodenkrebs und Hautkrebs am Penis. Am Penis entstehen Tumoren oft aus einer Krebsvorstufe, einer sogenannten Dysplasie. Dabei haben sich einige Haut- oder Schleimhautzellen verändert und teilen sich häufiger. Eine Dysplasie am Penis wird mit PIN abgekürzt (penile intraepitheliale Neoplasie).