Einleitung
In Fragen der Sexualität sind Mythen und übertriebene Vorstellungen weit verbreitet. Das gilt auch für die Frage, wie lange Männer beim Sex bis zum Höhepunkt brauchen. Diese Zeitspanne hängt von vielen Faktoren ab und kann von Mal zu Mal schwanken.
Misst man die Zeit mit einer Stoppuhr, dauert es im Durchschnitt 5 bis 7 Minuten, bis ein Mann seinen Höhepunkt erreicht und einen Samenerguss hat. Die Bandbreite ist dabei groß: Sie reicht von weniger als einer Minute bis zu mehr als einer halben Stunde.
Ob und wie stark sich ein vergleichsweise früher Höhepunkt auf einen Mann, seine Beziehung und die sexuelle Zufriedenheit auswirkt, ist sehr unterschiedlich. In Studien überschätzen Männer die Dauer bis zum Samenerguss teilweise um ein Viertel bis zur Hälfte der tatsächlichen Zeit. Sich daran zu orientieren, was andere von sich behaupten, ist deshalb keine gute Idee.
Etwa 4 % der Männer haben fast gar keine Kontrolle über ihren Samenerguss. Er tritt dann immer oder fast immer sehr früh auf – das heißt zum Beispiel, noch bevor oder direkt nachdem sie ihren Penis eingeführt haben. Die medizinische Diagnose „vorzeitiger Samenerguss“ (Ejaculatio praecox) wird gestellt, wenn zu frühe Orgasmen zu einer Belastung werden. Dann sind verschiedene Behandlungen möglich, unter Umständen auch Medikamente. Manchmal kommt auch eine Sexualtherapie infrage.