Passive Behandlungen: Massagen, Wärme und manuelle Therapien

Bei Rückenschmerzen helfen passive Behandlungen wie Massagen oder Wärmeanwendungen allenfalls kurzfristig. Manche können das Wohlbefinden verbessern. Um Kreuzschmerzen zu lindern, sind aber vor allem aktive Behandlungen wie Bewegungs- und Krafttraining, Entspannungstechniken oder psychologische Verfahren wichtig.
Bei unspezifischen Kreuzschmerzen sind aktive Behandlungen nachweislich am wirksamsten. Mit „aktiv“ ist gemeint, dass man selbst an der Behandlung mitarbeitet und lernt, sie auch eigenständig umzusetzen und dabei zu bleiben. Zu den aktiven Behandlungen gehören zum Beispiel Bewegungs- und Krafttraining, Pilates und Yoga sowie Entspannungstechniken. Auch psychologische Behandlungsmethoden wie das oder die gehören zu den aktiven Verfahren.
Bei den sogenannten passiven Behandlungen lässt man sich dagegen behandeln – weil man die nicht selbst anwenden kann oder keine Eigeninitiative nötig ist. Zu diesen Behandlungen gehören:
- Elektrotherapien
- kinesiologisches Taping
- Kurzwellen-Diathermie
- Lasertherapie
- Magnetfeldtherapie
- manuelle Therapien wie Manipulation und der Wirbelsäule
- Massagen
- osteopathische Behandlungen
- Wärme- und Kälteanwendungen
- therapeutischer Ultraschall
- Traktionsbehandlung
Passive Behandlungen helfen nach bisherigen Erkenntnissen nur kurzfristig oder gar nicht. Viele sind bislang nicht gut in Studien untersucht. Für die meisten Behandlungen aus der Komplementär- und Alternativmedizin wie zum Beispiel die Magnetfeldtherapie gibt es zudem keine wissenschaftlich plausible Wirkungsweise. Oft widersprechen die behaupteten Wirkungsmechanismen den naturwissenschaftlichen Grundprinzipien. Die meisten passiven Behandlungen gehören zu den individuellen Gesundheitsleistungen () und werden nicht von den Krankenkassen erstattet.
Massagen, Wärmeanwendungen oder können zwar das Wohlbefinden steigern, helfen aber nicht langfristig und sind bei chronischen Rückenschmerzen daher keine Lösung. Aus diesem Grund werden solche passiven Therapien in der nationalen Versorgungsleitlinie auch nur als mögliche Ergänzung zu aktiven Behandlungen gesehen.
Die nationale Versorgungsleitlinie ist eine Zusammenstellung von Empfehlungen zur besseren Versorgung von Menschen mit Rückenschmerzen. Sie wurde von mehreren medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland auf Basis des aktuellen Forschungsstands entwickelt.