Woraus besteht das Erbgut?
Mit Erbgut oder Erbinformation sind alle Informationen gemeint, die beim Menschen auf der sogenannten DNS gespeichert sind. DNS steht für das fadenförmige Molekül Desoxyribonukleinsäure (engl. = „deoxyribonucleic acid“, DNA).
Genauer betrachtet gleicht der DNA-Faden einer verdrillten Strickleiter. Jede Sprosse der Strickleiter besteht aus zwei sogenannten Basen. Es gibt vier unterschiedliche Basen:
- Adenin (A)
- Thymin (T)
- Guanin (G)
- Cytosin (C)
Daher unterscheiden sich die Sprossen voneinander.
Die Abfolge der verschiedenen Sprossen ergibt einen „Buchstaben“-Code. Ihn nutzt die Zelle zum Beispiel als Bauplan, um Eiweiße (Proteine) herzustellen. Die Information, die den Bauplan für ein bestimmtes Protein enthält, nennt man Gen. Gene können einige Hundert bis über 100.000 Basen lang sein. Vor einem Gen sitzen in der Regel Abschnitte im Erbgut, die wie Schalter funktionieren – und beispielsweise dafür verantwortlich sind, dass bestimmte Gene nur in Muskelzellen und andere in Leberzellen aktiv sind.
Je nachdem welches Gen abgelesen wird, entsteht ein anderes Protein mit einer eigenen Aufgabe. Einige Proteine werden zum Beispiel als Enzyme oder Hormone verwendet und steuern bestimmte Vorgänge im Körper. Andere Proteine werden als Baustoffe benötigt oder dienen im Blut als Transportmittel. Auch im Zellkern sind viele Proteine enthalten: Manche unterstützen den Ablesevorgang an der DNA, andere geben der DNA Halt.