Niedrig-Risiko-Prostatakrebs: Aktiv überwachen oder behandeln?

Ein Niedrig-Risiko-Prostatakrebs wächst oft nur sehr langsam oder gar nicht. Zur Behandlung kommt deshalb neben einer Bestrahlung oder Operation auch die sogenannte „aktive Überwachung“ infrage. Dabei wird der Krebs regelmäßig kontrolliert und nur bestrahlt oder operiert, wenn er wächst.
Von einem Niedrig-Risiko-Prostatakrebs spricht man, wenn der Krebs örtlich begrenzt ist und mit großer Wahrscheinlichkeit nur sehr langsam oder gar nicht wächst (geringes Progressionsrisiko). Die medizinischen Kriterien für Niedrig-Risiko-Prostatakrebs sind:
- Der Krebs ist auf eine der beiden Prostatahälften (Prostatalappen) begrenzt.
- Der Krebs nimmt weniger als die Hälfte des betroffenen Prostatalappens ein.
- Die Krebszellen sind kaum verändert und wenig aggressiv.
- Der Krebs hat keine Lymphknoten befallen und keine gebildet.
So beunruhigend die ist: Niedrig-Risiko-Prostatakrebs wächst nur sehr langsam, manchmal gar nicht. Die ist daher sehr gut. Über einen Zeitraum von 10 Jahren stirbt nur 1 von 100 Männern mit Niedrig-Risiko-Prostatakrebs an seinem Tumor. Anders ausgedrückt: 99 von 100 Männern sterben in den darauffolgenden 10 Jahren nicht daran.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit einen Niedrig-Risiko-Prostatakrebs umzugehen. Jede dieser Möglichkeiten hat ihre Vor- und Nachteile. Deshalb ist es sinnvoll, sich gut zu informieren und die Alternativen mit den Ärztinnen und Ärzten zu besprechen.