Wie wird die Gerinnungsfähigkeit des Blutes gemessen?
Bei einer Behandlung mit Vitamin-K-Antagonisten wird die Gerinnungsfähigkeit des Blutes regelmäßig gemessen. Dazu wird Blut entnommen und der sogenannte INR-Wert (für „International Normalized Ratio“) bestimmt. Der INR-Wert ist ein Maß dafür, wie lange es dauert, bis das Blut gerinnt.
Normalerweise liegt der INR-Wert bei 1. Bei Menschen, die Gerinnungshemmer nehmen, ist der INR-Wert höher, denn bei ihnen dauert es länger, bis das Blut gerinnt. Ein INR-Wert von 2 besagt zum Beispiel, dass das Blut doppelt so lange braucht, um zu gerinnen. Welcher INR-Wert angestrebt wird, hängt vor allem von der Grunderkrankung ab.
Der Gerinnungswert wird ab dem dritten Tag der Einnahme kontrolliert – solange dauert es, bis die Mittel wirken. Anfangs wird der Wert mehrmals in der Woche gemessen. Wenn sich der INR-Wert bei mehreren aufeinanderfolgenden Messungen kaum verändert hat, reicht es aus, die Gerinnungsfähigkeit des Blutes in größeren Abständen zu messen. Wenn der Wert über mehrere Monate im Zielbereich liegt, reicht es, die Werte alle vier Wochen zu kontrollieren.
Bei Menschen mit strebt man einen INR-Wert zwischen 2 und 3 an. Ist der Wert bei einer Messung höher, also zum Beispiel bei 3,5, wird die Medikamentendosis verringert. Bei einem niedrigeren INR-Wert von beispielsweise 1,5 wird die Dosis etwas erhöht. Da die Medikamente nicht sofort wirken, dauert es meist ein paar Tage, bis sich der neue Wert eingestellt hat.