Je nachdem, welcher Bereich im Ohr wie stark beeinträchtigt ist, kommt ein Hörgerät oder ein sogenanntes Cochlea-Implantat infrage. Aber nicht alle Menschen, die eine Hörhilfe benötigen, haben auch eine – oder setzen sie ein. Einige besitzen zwar ein oder zwei Hörgeräte, benutzen sie aber nicht. Das kann verschiedene Gründe haben: Manche möchten nicht, dass andere daran erkennen können, dass sie eine Hörbehinderung haben. Andere empfinden das Tragen des Geräts als unangenehm, oder sie fühlen sich damit unattraktiv. Manche haben sich von den Hörgeräten auch mehr versprochen oder erwartet, dass sie damit wieder genauso hören können wie früher.
Um mit Hörhilfen besser zurechtzukommen, können Informationen helfen – etwa von Selbsthilfegruppen, oder gut verständliche Beschreibungen der Geräte und Hinweise, wie man sie richtig einsetzt, reinigt oder Batterien auswechselt. Um bei nicht implantierten Geräten wie einem Hinter-dem-Ohr-Gerät das Einsetzen nicht zu vergessen und sich daran zu gewöhnen, kann man es in den Tagesablauf einbauen – und es zum Beispiel immer morgens beim Anziehen einsetzen.
Wer in einem oder beiden Ohren ein neues Hörgerät trägt, hört erst einmal alles lauter. Nebengeräusche, die man vorher gar nicht wahrgenommen hat, können dann stören. Manches kann auch ungewohnt klingen, etwa die eigene Stimme. Mit der Zeit gewöhnt man sich aber in der Regel daran – vor allem, wenn man die Geräte konsequent trägt. Dieses „Durchhalten“ hilft auch vielen, die ihr Gerät zunächst ständig als unangenehmen Fremdkörper empfunden haben.