Ich habe die Beschäftigung mit diesem Thema schleifen lassen
Damals waren Schlaflabore aber noch nicht weit verbreitet. Ich wurde nach der Behandlung meines Herzens berufsunfähig geschrieben und habe eine Umschulung gemacht. Aber ich war immer noch nicht im Schlaflabor und die Schlafapnoe war noch immer unbehandelt. Ich sage ganz ehrlich, ich habe die Beschäftigung mit diesem Thema schleifen lassen. Ich habe mir immer gesagt ‚Nächste Woche gehe ich hin‘. Das Schwierige an dieser Krankheit ist – man bemerkt sie nicht. An die starke Müdigkeit am Morgen, dass man drei Tassen Kaffee braucht, um überhaupt wach zu werden, daran gewöhnt man sich. Das wird zur Routine. Und dass man Durchhänger hat, das weiß man auch. Um die zu vermeiden, bewegt man sich und bringt sich so über den Tag.
Bei meinem dritten Herzinfarkt hat mich eine Oberärztin im Krankenhaus behandelt, die auch Schlafmedizinerin ist. Sie hat mich ebenso auf eine mögliche Schlafapnoe angesprochen. Nachdem in meinem zuständigen Krankenhaus ein Schlaflabor eingerichtet wurde, wurde ich dort aufgenommen.
In der ersten Nacht haben die Ärzte erst mal nur meine Werte gemessen. Sie wollten zuerst wissen, ob ich überhaupt eine Schlafapnoe habe. In dieser Nacht hatte ich an die 400 Atemaussetzer. Damit stand fest: Ich habe eine Schlafapnoe. Und das ziemlich heftig.
Die Ärzte waren dann wegen meinen Herzerkrankungen ein wenig ängstlich. Daher wollten sie mich in der nächsten Nacht auf der Intensivstation beobachten. Dort haben sie mir dann mein erstes CPAP-Gerät gegeben. Das war eine Höllenmaschine. Sie hat geblinkt, gebrummt und alles Mögliche gemacht. Ich konnte mir beileibe nicht vorstellen, damit zu schlafen. Als mir die Maske auf der Intensivstation aufgezogen und unter Druck gesetzt wurde, dachte ich zu ersticken. Ich musste mich erst an den anderen Atemrhythmus gewöhnen, der durch die Maschine unterstützt wird. Anfangs hatte ich ein wenig Panik unter der Atemmaske. Aber vor lauter Müdigkeit bin ich dann eingeschlafen. Ich habe unruhig geschlafen, weil die Maske doch ein wenig störte. Aber morgens um sechs war die Nacht vorbei und ich war ausgeschlafen und fit!