Hepatitis B

Auf einen Blick

  • Bei einer Hepatitis B entzündet sich die Leber.
  • Die Ursache ist eine Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus.
  • Meist heilt eine Hepatitis B folgenlos ab und muss nicht behandelt werden.
  • Bei manchen Menschen kann sie aber chronisch werden und unter anderem zu Leberschäden führen.
  • Es gibt eine Impfung gegen Hepatitis B. Sie wird für alle Säuglinge und Kleinkinder sowie für Erwachsene mit hohem Ansteckungsrisiko empfohlen.

Einleitung

Foto von schwulem Paar

ist der medizinische Fachbegriff für eine der Leber. Sie wird häufig durch eine mit bestimmten Viren verursacht. Es gibt verschiedene Hepatitis-Viren, die mit unterschiedlichen Buchstaben bezeichnet werden: A bis E.

Das Hepatitis-B-Virus wird vor allem durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Hierzulande ist eine Ansteckung selten. Bei Erwachsenen heilt die meistens von selbst aus und bleibt ohne Folgen. Viele bemerken sie nicht einmal. Bei einigen Menschen kann die aber auch chronisch werden und auf Dauer zu ernsthaften Folgen führen.

Symptome

Eine Hepatitis-B-Infektion kann verschiedene Symptome auslösen: Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, gelblich verfärbte Haut und Augen (Gelbsucht, Ikterus), allgemeines Unwohlsein, Gelenkschmerzen und Fieber.

Viele Menschen, die sich anstecken, haben jedoch keine oder keine typischen Beschwerden. Wenn es zu Beschwerden kommt, kann die Ansteckung bereits 1 bis 6 Monate zurückliegen. Das heißt, die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung kann recht lang sein. Während dieser Zeit können infizierte Personen das unbemerkt übertragen.

Risikofaktoren

Meistens wird das bei ungeschütztem Sex – also ohne Kondome – übertragen, wobei sich vor allem Männer anstecken, die Sex mit Männern haben. Andere Risikofaktoren sind Geschlechtsverkehr mit vielen wechselnden Partnerinnen oder Partnern sowie nicht sterile Spritzen oder Nadeln, etwa beim Drogengebrauch oder Tätowieren. Auch wer mit einer Person zusammenlebt, die mit B infiziert ist, oder sich dauerhaft in einem Land mit einer starken Verbreitung des aufhält, hat ein höheres Infektionsrisiko.

Wenn eine schwangere Frau mit B infiziert ist, kann sie bei der Geburt ihr Baby anstecken. Die Schwangerschaftsvorsorge sieht aber eine Untersuchung auf B vor, sodass bei einer einer Übertragung auf das Kind während oder nach der Geburt vorgebeugt werden kann.

Häufigkeit

Hierzulande hat weniger als 1 von 100 Menschen eine Hepatitis-B-Infektion. Dem Robert Koch-Institut wurden in Deutschland im Jahr 2020 etwa 6800 Infektionen mit dem Hepatitis-B-Virus neu gemeldet.

Verlauf

Eine mit dem Hepatitis-B-Virus kann zu einer Leberentzündung führen. Eine akute B heilt bei Erwachsenen meist von allein aus und muss nicht behandelt werden. Sehr selten kommt es zu einem plötzlichen Leberversagen.

Nach einer überstandenen hat das des Körpers gebildet, die das bei den allermeisten Menschen in Schach halten. Selten werden die Hepatitis-B-Viren erneut aktiv – etwa wenn das aufgrund einer sehr geschwächt ist.

Bei einigen Menschen bleibt die aber dauerhaft bestehen. Eine chronische Hepatitis-B-Infektion kann mit der Zeit zu ernsthaften Komplikationen wie etwa , Bauchwasser (Aszites), Blutungen und Leberkrebs führen.

Bei Säuglingen, die sich während oder nach der Geburt bei der Mutter mit dem Hepatitis-B-Virus angesteckt haben, wird die Erkrankung meist chronisch: Dies geschieht bei 90 von 100 Kindern.

Diagnose

Ob sich jemand mit dem infiziert hat, lässt sich mithilfe eines Bluttests feststellen. Dabei wird das Blut auf bestimmte Bestandteile des (zum Beispiel Virus-Antigene) untersucht. Zudem werden gegen Virusbestandteile bestimmt.

Der Bluttest kann auch zur Früherkennung eingesetzt werden – also bei Menschen, die bisher keine Beschwerden haben, die auf eine hinweisen.

Seit 2021 können gesetzlich Versicherte ab 35 Jahren ihr Blut im Rahmen des Gesundheits-Check-ups einmalig auf Hepatitis-B-Viren testen lassen. Die Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenkasse.

Für schwangere Frauen übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten des Tests auf B im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge.

Vorbeugung

Es gibt eine gegen B. Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut empfiehlt, alle Säuglinge und Kleinkinder gegen B impfen zu lassen. Ob sich eine für Erwachsene lohnt, hängt davon ab, wie hoch das persönliche Ansteckungsrisiko ist. Dies hängt von den oben genannten Risikofaktoren ab.

Eine wird zum Beispiel empfohlen

  • bei einem geschwächten ,
  • wenn eine medikamentöse Behandlung geplant ist, die das unterdrückt,
  • bei engem Kontakt mit Menschen, die eine chronische Hepatitis-B-Infektion haben,
  • wenn man beruflich in Kontakt mit dem kommen kann – das gilt beispielsweise für medizinisches Personal oder Reinigungspersonal im Krankenhaus.

Es kann auch sinnvoll sein, sich vor einer Reise in Länder impfen zu lassen, in denen Hepatitis-B-Infektionen sehr verbreitet sind. Informationen zu Reiseimpfungen finden sich auf der Website des Robert Koch-Instituts.

Behandlung

In den meisten Fällen bekämpft das die Virusinfektion erfolgreich. Beschwerden wie Übelkeit und Schmerzen können mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Einige Monate nach Feststellung der B kann ein erneuter Bluttest zeigen, ob sich im Blut noch Bestandteile des finden. Auch wenn das Blut virenfrei ist, können geringe Virusmengen in den Leberzellen zurückbleiben. Sie verursachen bei den allermeisten Menschen aber keine weiteren Probleme.

Eine chronische wird dauerhaft mit Tabletten behandelt, die das bekämpfen und Leberschäden vorbeugen sollen (Nukleotid-/ Nukleosidanaloga). Außerdem kann zeitweise eine Behandlung mit Alpha-Interferon infrage kommen.

Weitere Informationen

Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. In unserem Thema „Gesundheitsversorgung in Deutschland“ informieren wir darüber, wie man die richtige Praxis findet – und mithilfe unserer Frageliste möchten wir dabei helfen, sich auf den Arztbesuch vorzubereiten.

Cornberg M, Protzer U, Petersen J et al. Aktualisierung der S3-Leitlinie zur Prophylaxe, Diagnostik und Therapie der Hepatitis-B-Virusinfektion. AWMF-Register-Nr.: 021-011. 2021.

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Robert Koch-Institut (RKI). Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut 2022 (Epidemiologisches Bulletin 4/2022). 2022.

Robert Koch-Institut (RKI). Infektionsepidemiologisches Jahrbuch meldepflichtiger Krankheiten für 2020. 2021.

Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber: Hepatitis B und D. 2016.

Robert Koch-Institut (RKI). Virushepatitis B und D im Jahr 2020 (Epidemiologisches Bulletin 29/2021 ). 2021.

Trépo C, Chan HL, Lok A. Hepatitis B virus infection. Lancet 2014; 384(9959): 2053-2063.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Aktualisiert am 22. Februar 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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