Dopamin (Dopa)

  • Dopamin ist auch als Glückshormon bekannt.
  • Es ist unter anderem wichtig für positive Gefühle und Bewegungen.
  • Zu viel Dopamin kann auf einen meist gutartigen Tumor hinweisen.
  • Eine erniedrigte Konzentration von Dopamin im Blut hat meist keine medizinische Bedeutung.

Was ist Dopamin?

Dopamin ist ein lebenswichtiges Hormon und im Nervensystem. Es steigert unter anderem die Motivation, die Vorfreude und fördert den Antrieb. Daher ist Dopamin auch als Glückshormon bekannt. Als überträgt Dopamin über die Nerven elektrische Impulse vom Gehirn zu den Muskeln. Dadurch werden beispielsweise Bewegungen gesteuert.

Dopamin wird im Nervensystem und im Nebennierenmark gebildet, dem inneren Teil der Nebenniere. Die Nebenniere ist eine pyramidenförmige Drüse, die auf jeder Niere sitzt.

Wird es ausgeschüttet, steigt unter anderem der Blutdruck und das Herz schlägt schneller. Dopamin ist eine Vorstufe von und Adrenalin.

Warum wird Dopamin bestimmt?

Der Dopamin-Wert wird bei Verdacht auf verschiedene Tumoren bestimmt. Dazu gehören meist gutartige Tumoren des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) und des Nervensystems (beispielsweise Paragangliome). Diese Tumoren können die , Adrenalin und seltener Dopamin produzieren und setzen sie unkontrolliert frei.

Das Hauptsymptom bei Menschen mit solchen Tumoren ist , der anhaltend oder anfallsartig auftreten kann. Zusätzlich kann es zu Herzrasen, Kopfschmerzen und Schweißausbrüchen kommen. Daher können diese Symptome einen Anlass geben, den Dopamin-Wert zu überprüfen.

Der Wert kann auch genutzt werden, um zu prüfen, ob sich der Gesundheitszustand verändert oder ob eine Behandlung wirkt, etwa nach einer operativen Entfernung des Tumors.

Um den Dopamin-Wert zu bestimmen, nimmt die Ärztin oder der Arzt etwas Blut ab, in der Regel aus der Armvene. Es ist wichtig, vor und während der Blutabnahme ruhig zu liegen. Schon wenn man kurz steht, kann sich der Wert deutlich erhöhen.

Außerdem kann man den Dopamin-Gehalt auch im 24-Stunden-Sammelurin bestimmen.

Inzwischen ist es üblicher, die Abbauprodukte Metanephrin und Normetanephrin im Blut zu bestimmen, da die Tumoren dadurch am zuverlässigsten erkannt werden.

Was sind die Normwerte?

Die Normwerte können sich von Labor zu Labor unterscheiden, da verschiedene Testverfahren eingesetzt werden. Daher gibt jedes Labor in seinem Bericht eigene Normwerte an. Als Orientierung können folgende Werte dienen:

Einheit Nanomol pro Liter Blut (nmol/l)
Frauen über 18 Jahre 0,013 – 0,379
Männer über 18 Jahre 0,013 – 0,379

Im 24-Stunden-Sammelurin sollte der Wert unter 500 Mikrogramm (µg) liegen.

Schmerz, Aufregung, Stress oder körperliche Aktivität können den Messwert vorübergehend steigen lassen. Schon etwa 30 Minuten vor der Blutentnahme wird daher eine kleine Venenverweilkanüle gelegt, über die später die Probe entnommen wird. Zudem ist es wichtig, dann bis zur Entnahme in einer ruhigen Umgebung zu liegen.

Es gilt auch, die drei Tage vor der Blutabnahme auf Tee, Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke und Lebensmittel zu verzichten, da sie den Wert erhöhen können. Auch bestimmte Medikamente wie etwa katecholaminhaltige Nasen- und Hustentropfen oder können den Dopamin-Wert erhöhen. Die Medikamente sollten aber nicht ohne Rücksprache mit der Ärztin oder dem Arzt pausiert werden.

Wichtig ist:

Von einem Laborwert allein lässt sich meist nicht auf eine Krankheit schließen. Erst im Zusammenhang mit anderen Werten, Symptomen und Untersuchungen ergibt sich ein klares Bild. Zudem haben auch gesunde Menschen manchmal Werte außerhalb des Normbereichs. Bevor man sich bei einer Abweichung Sorgen macht, sollte man die auffälligen Werte daher stets mit einer Ärztin oder einem Arzt besprechen.

Was bedeuten erniedrigte Werte?

Aus niedrigen Dopamin-Werten im Blut lassen sich keine Rückschlüsse auf Krankheiten stellen – auch wenn das Hormon mit bestimmten Krankheiten zusammenhängen kann.

Bei der Parkinson-Krankheit etwa ist der Dopamin-Spiegel im Gehirn erniedrigt. Dadurch können Gehirn und Muskeln nicht mehr richtig kommunizieren und es kommt zu Bewegungsstörungen. Die Erkrankung wird aber anhand der typischen Beschwerden diagnostiziert – der Dopamin-Wert wird dafür nicht bestimmt. Das gilt auch für andere Erkrankungen des zentralen Nervensystems und psychische Erkrankungen, bei denen Fachleute einen Zusammenhang mit Dopamin vermuten. Dazu gehören zum Beispiel Depressionen oder das Restless-Leg-Syndrom.

Mögliche Ursachen

Erniedrigte Dopamin-Werte im Blut können durch seltene Krankheiten wie etwa eine erblich bedingte verursacht werden.

Bei der Parkinson-Krankheit sterben Nervenzellen im Gehirn ab, die Dopamin produzieren.

Was kann ich bei erniedrigten Werten tun?

Erniedrigte Werte im Blut haben in der Regel keine besondere medizinische Bedeutung.

Bei der Parkinson-Krankheit wird der Dopamin-Mangel durch Medikamente ausgeglichen.

Was bedeuten erhöhte Werte?

Erhöhte Dopamin-Werte äußern sich unter anderem durch einen erhöhten Blutdruck, schnelleren Herzschlag, schnellere Atmung und vermehrtes Schwitzen.

Mögliche Ursachen

Erhöhte Werte im Blut geben einen Hinweis auf einen meist gutartigen Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom) oder des Nervensystems (Paragangliom).

Einmalig erhöhte Werte sind meist auf Stress oder bestimmte Lebens- und Genussmittel zurückzuführen.

Andere mögliche Ursachen sind Bluthochdruck (), eine () oder eine Unterkühlung.

Was kann ich bei erhöhten Werten tun?

Ein erhöhter Dopamin-Wert im Blut kann ein Hinweis auf ernstzunehmende Erkrankungen wie einen Tumor des Nebennierenmarks oder des Nervensystems sein. Daher ist es wichtig, die Ursache ärztlich abklären zu lassen.

Durch weitere Untersuchungen kann die Ärztin oder der Arzt die Ursache der erhöhten Werte herausfinden und diese behandeln. Ein gutartiger Tumor des Nebennierenmarks wird beispielsweise operativ entfernt.

Böhm BO, Niederau C. Klinikleitfaden Labordiagnostik. München: Urban und Fischer; 2021.

Pschyrembel online. 2024.

Thomas L. Labor und Diagnose; Release 7. 2024.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Seite drucken

Über diese Seite

Erstellt am 23. August 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.