Upadacitinib (Rinvoq) bei rheumatoider Arthritis

Einleitung

Upadacitinib (Handelsname Rinvoq) ist seit Dezember 2019 in Deutschland zur Behandlung von mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis bei Erwachsenen zugelassen. Dabei kann es entweder allein oder in Kombination mit Methotrexat (MTX) gegeben werden. Upadacitinib kommt für Personen infrage, bei denen vorherige Therapien mit Antirheumatika nicht ausreichend wirksam waren oder von ihnen nicht vertragen wurden.

Bei einer rheumatoiden Arthritis sind mehrere Gelenke dauerhaft entzündet und können sich über Jahre verformen und versteifen. Auch die Muskelkraft nimmt mit der Zeit ab. Bei fortgeschrittenem Rheuma können Tätigkeiten im Alltag durch die steifen Gelenke schwerfallen. Auch andere Beschwerden wie Schmerzen und Abgeschlagenheit können sehr belastend werden.

Upadacitinib gehört zu der Gruppe der Immunsuppressiva. Diese sollen bei rheumatoider Arthritis die Entzündung lindern.

Anwendung

Upadacitinib wird einmal täglich als Tablette eingenommen, die Dosis beträgt dabei 15 mg.

Andere Behandlungen

Bei einer mittelschweren bis schweren rheumatoiden Arthritis werden unterschiedliche Medikamente eingesetzt, um die Symptome zu lindern, die zu hemmen und die Funktion der Gelenke möglichst lange zu erhalten. Es wird zwischen einer Basistherapie und einer symptomatischen unterschieden:

Zur Basistherapie gehören die sogenannten klassischen krankheitsmodifizierenden Wirkstoffe wie Methotrexat, Azathioprin, Leflunomid oder Sulfasalazin. Wenn die klassischen Wirkstoffe nicht mehr ausreichend helfen, werden biologisch oder synthetisch hergestellte krankheitsmodifizierende Wirkstoffe eingesetzt. Zu den zählen unter anderem Wirkstoffe wie Abatacept, Etanercept, Certolizumab Pegol, Golimumab, Adalimumab und Tocilizumab. Tofacitinib ist ein Beispiel für einen synthetisch hergestellten krankheitsmodifizierenden Wirkstoff (Januskinase- oder JAK-Inhibitor). Bei einer schweren rheumatoiden Arthritis kann auch Rituximab infrage kommen.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2020 geprüft, ob Upadacitinib für Personen mit mittelschwerer bis schwerer rheumatoider Arthritis im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Der Hersteller legte für zwei Personengruppen verwertbare Daten vor:

  • Erstbehandlung mit einem biologischen oder synthetisch hergestellten krankheitsmodifizierenden Antirheumatikum (DMARD)
  • Folgebehandlung mit einem alternativen biologischen oder synthetisch hergestellten krankheitsmodifizierenden Antirheumatikum (DMARD)

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zusammen, das das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis des Gutachtens und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Upadacitinib (Rinvoq).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Upadacitinib (Rheumatoide Arthritis) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A20-08. 29.04.2020. (IQWiG-Berichte; Band 908).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Erstellt am 04. Mai 2020

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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