Nebenschilddrüsen-Überfunktion: Was sind die Ursachen?

Von einer Nebenschilddrüsen-Überfunktion spricht man, wenn die Nebenschilddrüsen zu viel sogenanntes Parathormon bilden. Dafür kann es verschiedene Ursachen geben, etwa ein gutartiger Knoten ( Adenom) in einer der Drüsen. Die Überfunktion kann aber auch eine Reaktion auf eine andere Erkrankung sein.
Die Nebenschilddrüsen sind vier kleine Drüsen hinter der Schilddrüse. Sie bilden das Parathormon, das dafür sorgt, dass immer genug Kalzium im Blut ist. Welche Aufgaben die Nebenschilddrüsen genau haben und wie sie arbeiten, erklärt der Text „Wie funktionieren die Nebenschilddrüsen?“
Bei einer Nebenschilddrüsen-Überfunktion wird zu viel Parathormon gebildet. Der medizinische Fachbegriff lautet Hyperparathyreoidismus. Das kann unbemerkt bleiben, aber auch verschiedene gesundheitliche Folgen haben.
Doch wie kommt es dazu? Bei dieser Frage unterscheiden Fachleute zunächst, ob der Grund in den Nebenschilddrüsen selbst liegt oder ob eine andere Erkrankung dahintersteckt.
- Die Ursache liegt in den Nebenschilddrüsen (primärer Hyperparathyreoidismus): Bilden die Nebenschilddrüsen „von sich aus“ mehr Parathormon, als der Körper braucht, spricht man von einem primären Hyperparathyreoidismus. Dann steigt der Kalzium-Spiegel im Blut an, obwohl dort bereits genügend Kalzium vorhanden ist. Meist wird das überschüssige Parathormon von einem einzelnen Adenom gebildet – das ist ein gutartiger Knoten aus Drüsengewebe. Manchmal sind Medikamente Auslöser einer Nebenschilddrüsen-Überfunktion, sehr selten ein bösartiger Tumor.
- Die Überfunktion ist eine Reaktion auf eine andere Erkrankung (sekundärer Hyperparathyreoidismus): Dabei bilden die vier Nebenschilddrüsen vermehrt Parathormon, um einen Kalzium-Mangel auszugleichen, der durch eine andere Erkrankung hervorgerufen wird, etwa durch eine Nierenerkrankung. Fachleute bezeichnen das als sekundären Hyperparathyreoidismus.