Guselkumab (Tremfya) bei Morbus Crohn bei Personen, für die ein anderes Biologikum ungeeignet ist

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2025 geprüft, ob Guselkumab (Handelsname Tremfya) für Erwachsene mit mittelschwerem bis schwerem , bei denen ein anderes Biologikum die Beschwerden nicht ausreichend lindern konnte oder zu starke Nebenwirkungen auftraten, im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Der Hersteller legte 2 Studien vor, in der die Daten von 386 Personen ausgewertet werden konnten. Die Teilnehmenden mussten zuvor bereits mit einem Biologikum (TNF-α-Antagonist oder Integrin-Inhibitor) behandelt worden sein. 189 Personen wurden mit Guselkumab, die anderen 197 Personen mit Ustekinumab behandelt. Es zeigten sich nach 11 Monaten folgende Ergebnisse:

Welche Vorteile hat Guselkumab?

Krankheitsbeschwerden: Bei den Krankheitsbeschwerden weisen die Studien auf einen Vorteil von Guselkumab hin. Mit Guselkumab gaben 66 von 100 Personen an, dass sich die Krankheitsbeschwerden verbessert hätten. Mit Ustekinumab waren es 47 von 100 Patientinnen und Patienten.

Gesundheitsbezogene Lebensqualität: Auch hier weisen die Studien auf einen Vorteil von Guselkumab hin. Von 100 mit Guselkumab behandelten Patientinnen und Patienten gaben 67 an, dass sich ihre Lebensqualität insgesamt verbessert hatte. Mit Ustekinumab war das bei 53 von 100 der Fall. Bei der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurden die Personen beispielsweise zu ihrer Darmfunktion, Müdigkeit, Gelenkschmerzen, emotionalen Gesundheit sowie zu ihrer sozialen Funktion befragt.

Welche Nachtteile hat Guselkumab?

Es zeigten sich keine Nachteile von Guselkumab im Vergleich zu Ustekinumab.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Remission des ohne Einsatz von : Eine Remission ohne bedeutet, dass nahezu keine Beschwerden mehr bestehen und zuvor für mindestens 3 Monate kein eingesetzt wurde. Hier zeigte sich kein relevanter Unterschied zwischen den Gruppen. 41 bis 55 von 100 Personen hatten eine Remission.

Darmbeschwerden: Auch hier zeigte sich kein Unterschied. Dazu gehörten beispielsweise Stuhldrang, , Blähungen oder Bauchkrämpfe. Die Beschwerden hatten sich in beiden Gruppen bei 53 bis 64 von 100 Personen verbessert.

Auch bei den systemischen Beschwerden zeigte sich kein Unterschied. Zu den systemischen Beschwerden gehören Störungen des Antriebs, Unwohlsein, Schlafstörungen, ungewollter Verlust von Körpergewicht und Erschöpfung.

Schwere Nebenwirkungen: Auch hier zeigte sich kein Unterschied, bei 7 bis 9 von 100 Personen traten schwere Nebenwirkungen auf.

Zudem zeigte sich kein Unterschied bei:

  • Fistelfreiheit
  • starker Erschöpfung ()
  • Gesundheitszustand
  • Therapieabbrüchen wegen Nebenwirkungen
  • Infektionen

Bei Aktivitätsbeeinträchtigungen zeigte sich kein relevanter Unterschied.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Guselkumab (Morbus Crohn) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-75. 28.08.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2072); DOI: 10.60584/A25-75.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Guselkumab (Morbus Crohn) – Addendum zum Projekt A25-75; Projekt A25-131. 31.10.2025. (IQWiG-Berichte; Band 2128); DOI: 10.60584/A25-131.

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Über diese Seite

Erstellt am 20. November 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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