Einleitung
Enzalutamid (Handelsname Xtandi) ist seit Juni 2013 für Männer mit metastasiertem Prostatakrebs zugelassen, bei denen eine übliche Hormonblockade nicht mehr wirkt. Seit September 2019 ist Enzalutamid auch für nicht metastasierten Prostatakrebs zugelassen, wenn der Krebs trotz Hormonblockade wächst. Seit Mai 2021 kommt der Wirkstoff auch für Männer mit metastasiertem Prostatakrebs infrage, bei denen eine Hormonblockade wirkt.
Bei metastasiertem Prostatakrebs haben sich bereits Tumor-Absiedlungen in anderen Körperbereichen gebildet, sodass eine Heilung nicht mehr möglich ist. Bei Männern mit hormonempfindlichem Tumor beeinflussen männliche Geschlechtshormone, sogenannte Androgene, wie rasch das Tumorgewebe wächst. Das wichtigste Androgen ist Testosteron. Wird die körpereigene Androgenproduktion gehemmt, kann das Tumorwachstum gebremst und die Erkrankung aufgehalten werden. Wenn der Krebs auf eine solche Hormonblockade empfindlich reagiert, sprechen Fachleute von einem „hormonsensitiven“ Prostatakarzinom. Schreitet der Krebs trotz dieser Hormonblockade fort, sprechen Fachleute von einem „hormonrefraktären“ oder auch „kastrationsresistenten“ Prostatakarzinom.
Der Wirkstoff Enzalutamid soll das Wachstum der Krebszellen hemmen.