Einleitung
Atezolizumab (Handelsname Tecentriq) ist seit August 2019 in Deutschland zur Behandlung von Frauen mit dreifach-negativem (triple-negativem) Brustkrebs zugelassen, der Metastasen gebildet hat oder lokal fortgeschritten ist und nicht operiert werden kann. Der Wirkstoff wird mit nab-Paclitaxel kombiniert und kommt infrage, wenn der Tumor eine bestimmte Menge an Programmed-Death-Ligand-1 (mindestens 1 %) aufweist und die Patientinnen noch keine Chemotherapie zur Behandlung der fortgeschrittenen Erkrankung erhalten haben.
Der Tumor in der Brust wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal ist er dafür jedoch schon zu groß oder hat Absiedlungen in anderen Körperregionen ( Metastasen) gebildet. In diesem Fall spricht man von fortgeschrittenem Brustkrebs.
Wie sich Brustkrebs-Zellen vermehren, wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Manche Brustkrebs-Zellen weisen bestimmte Rezeptoren auf ihrer Oberfläche auf, zum Beispiel für die Hormone Östrogen und Progesteron oder für den humanen epidermalen Wachstumsfaktor HER2. Wenn ein Brustkrebs nur wenige dieser Rezeptoren aufweist, spricht man von triple-negativem Brustkrebs. Ein triple-negativer Brustkrebs ist aggressiver als andere Brustkrebsformen.
Bei manchen Frauen tragen die Brustkrebs-Zellen auf der Oberfläche das Eiweiß PD-L-1 (Programmed-Death-Ligand-1). PD-L-1 hemmt das Abwehrsystem des Körpers, sodass Krebszellen nur schwach bekämpft werden.
Atezolizumab bindet an PD-L-1 und soll das Abwehrsystem aktivieren.