Wie nutzt die Dialyse das Prinzip der Diffusion?
Um zu verstehen, was Diffusion bedeutet, stellt man sich am besten einen einfachen Versuch aus dem Physikunterricht vor: Ein leerer Glaskasten ist durch eine dünne Wand in zwei Hälften unterteilt. Die Wand hat feine Poren. Nun schüttet man in die rechte Hälfte eine klare Flüssigkeit und in die linke eine Flüssigkeit, in der ein Farbstoff gelöst ist. Was passiert? Nach und nach wandern (diffundieren) die Farbpartikel durch die durchlässige Wand in die klare Flüssigkeit, sodass irgendwann beide Flüssigkeiten im gleichen Ton eingefärbt sind. Auf beiden Seiten der Wand ist die Zahl der im Wasser befindlichen Farbpartikel, die Konzentration, identisch.
Nun lässt man die Flüssigkeit in der rechten Hälfte ab und ersetzt sie mit frischer, klarer Flüssigkeit. Wieder diffundieren die Farbpartikel von links nach rechts, um sich im gesamten Kasten gleichmäßig zu verteilen. Wiederholt man das Ganze mehrmals, ist irgendwann auch im linken Kasten kaum noch Farbe zu erkennen.
Ähnlich läuft auch eine Dialyse ab: Das Blut, in dem viele Stoffe gelöst sind, entspricht dabei der farbigen Flüssigkeit. Es wird ganz nah an eine klare Flüssigkeit (Dialyseflüssigkeit) geleitet. Zwischen Blut und Dialyseflüssigkeit befindet sich dann nur noch eine dünne Haut. Sie wird als semipermeable – das heißt: halb durchlässige – Membran bezeichnet. Diese Membran lässt Teilchen hindurch, die der Körper loswerden muss, hält aber wichtige Blutbestandteile wie zum Beispiel die Blutzellen zurück.