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Was kann man selbst gegen Hämorrhoiden tun?

Foto von verschiedenen Gemüsesorten

Es gibt viele Tipps, was man tun kann, um Beschwerden durch vergrößerte zu lindern – etwa Verstopfungen vermeiden, Sitzbäder nehmen oder spezielle Salben verwenden. Auch wenn manche Mittel die Beschwerden lindern können: Meist bilden sich vergrößerte nicht von selbst zurück.

Bei Problemen mit vergrößerten Hämorrhoiden spielen die Verdauung und das Verhalten beim Toilettengang eine wichtige Rolle. Um die Beschwerden zu lindern, kann man außerdem verschiedene Medikamente und andere Maßnahmen ausprobieren.

Welche Rolle spielt das Verhalten beim Toilettengang?

Bei vergrößerten kann starkes Pressen die Beschwerden verstärken und Schmerzen verursachen. Starkes Pressen lässt sich aber vermeiden, wenn man

  • Verstopfungen vorbeugt, denn bei hartem Stuhl presst man automatisch stärker;
  • auf Körpersignale wie Stuhldrang achtet: Denn wer den Gang zur Toilette zu lange aufschiebt, kann Verstopfung bekommen;
  • entspannt und ohne Zeitdruck auf die Toilette geht.

Wie lassen sich Verstopfungen vermeiden?

Um Verstopfungen und starkes Pressen beim Stuhlgang zu vermeiden, werden häufig eine Ernährungsumstellung, ausreichendes Trinken (1,5 bis 2 Liter pro Tag) und regelmäßige Bewegung empfohlen. Oft wird zu ballaststoffreichem Essen mit Obst, Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchten geraten, um den Stuhl weicher zu machen.

Es gibt Hinweise aus Studien, dass pflanzliche Mittel mit Ballaststoffen wie Flohsamen die Häufigkeit von Blutungen verringern können. Ob sie auch andere Beschwerden lindern, ist nicht gut genug untersucht. Wer Flohsamen einnimmt, muss besonders darauf achten, ausreichend zu trinken.

Welchen Einfluss hat Hygiene?

Feuchte Reste im Bereich des Afters können die vergrößerten zusätzlich reizen. Daher ist es wichtig, den After nach dem Stuhlgang sorgfältig zu reinigen, etwa indem man das Toilettenpapier zuerst mit etwas Wasser anfeuchtet und anschließend mit trockenem Papier abtrocknet. So lässt sich auch vermeiden, dass man beim Abputzen zu fest reibt und dadurch die Beschwerden verstärkt.

Andererseits kann eine übertriebene Hygiene die Beschwerden auch verstärken. Viele Menschen greifen etwa zu feuchtem Toilettenpapier und Waschlotionen. Sie können jedoch Stoffe enthalten, die die Haut reizen und allergische Reaktionen hervorrufen können.

Sind Sitzbäder eher nützlich oder schädlich?

In der Regel wird für Sitzbäder klares Wasser verwendet. Wer mag, kann auch Zutaten wie Kamille, Hamamelis, Arnika, Eichenrinde oder Teebaumöl in das Wasser geben. Sie sind ohne Rezept in Apotheken oder Drogerien erhältlich. Ob solche Sitzbäder helfen, ist aber nicht ausreichend untersucht. Manche dieser Zusätze können die Haut reizen oder verfärben. Auf Seife oder Badelotion im Badewasser verzichtet man besser, da sie die empfindliche Haut des Afters ebenfalls reizen können.

Welche Salben gibt es?

Gegen Hämorrhoiden-Beschwerden werden häufig Salben und Pasten mit Zink, Panthenol oder pflanzlichen Wirkstoffen wie Hamamelis oder Aloe Vera empfohlen. Sie sind in Apotheken und Drogerien erhältlich.

Manche Ärztinnen und Ärzte verordnen auch Salben, die die Haut örtlich betäuben, etwa mit dem Wirkstoff Lidocain. Es gibt außerdem kortisonhaltige Salben, die die Entzündung hemmen sollen. Auch diese Salben bekommt man auf Rezept. Sie sollten nur für einen begrenzten Zeitraum angewendet werden.

All diese Salben werden eingesetzt, um akute Beschwerden wie Hautreizungen und Jucken kurzfristig zu lindern.

Kommen Analtampons und Zäpfchen infrage?

Einige Wirkstoffe können auch in Form von Analtampons oder Zäpfchen angewendet werden. Sie gibt es in der Apotheke. Ein Analtampon ist ein Zäpfchen mit Mullstreifen, das in den After eingeführt wird. Es verbleibt eine Zeit lang im Analkanal. Wenn es Wirkstoff abgegeben hat, wird es wieder entfernt. Ob Zäpfchen oder Analtampons Beschwerden lindern können, ist nicht gut in Studien untersucht.

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Aktualisiert am 19. Februar 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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