Nirsevimab (Beyfortus) zur Vorbeugung einer RSV-Infektion bei Kindern ohne erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2025 geprüft, ob Nirsevimab (Handelsname Beyfortus) bei Kindern im 1. Lebensjahr ohne erhöhtes Risiko eines schweren Verlaufs einer RSV-Infektion im Vergleich zum abwartenden Beobachten Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller für Kinder im 1. Lebensjahr 2 Studien zur Auswertung vor. Zwei Gruppen mit insgesamt 6047 Kindern wurden mit Nirsevimab behandelt, bei 5022 Kindern wurde abwartend beobachtet. Sie wurden bis zu einem Jahr beobachtet. Es zeigten sich folgende Ergebnisse:

Welche Vorteile hat Nirsevimab?

Schwere RSV-Infektion der unteren Atemwege: Hier weisen die Studien auf einen Vorteil von Nirsevimab hin. Es wurde untersucht, wie häufig eine RSV-Infektion der unteren Atemwege innerhalb eines Jahres zu Krankenhauseinweisungen führten. Mit Nirsevimab trat bei knapp 1 von 100 Kindern eine schwere RSV-infektion auf. Ohne Nirsevimab war das bei 2 von 100 Kindern der Fall.

Auch bei den nicht schweren RSV-Infektionen der unteren Atemwege deuten die Studien auf einen Vorteil hin.

Welche Nachteile hat Nirsevimab?

Es zeigten sich keine Nachteile von Nirsevimab.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Lebenserwartung: Hier zeigte sich kein Unterschied. Insgesamt 4 der 11.069 Kinder waren in der Studienzeit gestorben.

Schwere Nebenwirkungen: Hier gab es ebenfalls keinen Unterschied. In beiden Studien traten bei 6 bis 8 von 100 Kindern schwere Nebenwirkungen wie beispielsweise schwere Infektionen auf.

Welche Fragen sind noch offen?

Gesundheitsbezogene Lebensqualität: Der Hersteller legte hierzu keine Daten vor.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Nirsevimab (Prävention von RSV-Erkrankungen der unteren Atemwege) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Projekt A25-33. 27.05.2025. (IQWiG-Berichte; Band Nr. 2018); DOI: 10.60584/A25-33.

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Über diese Seite

Erstellt am 24. Juni 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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