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Wie wird ein Leistenbruch bei Kindern behandelt?

Foto von Vater und Baby

Bei Kindern sind Leistenbrüche meist angeboren. Sie werden immer operiert, da sie sich nicht von selbst zurückbilden und Komplikationen verursachen können.

Während der Schwangerschaft liegen die Hoden eines heranwachsenden Jungen zunächst noch in der Leiste. Sie wandern erst kurz vor oder nach der Geburt durch den Leistenkanal in den Hodensack. Solange der Leistenkanal noch nicht richtig verschlossen ist, kommt es häufiger zu einem Leistenbruch. Dann treten Fettgewebe oder Teile des Darms durch eine Lücke in der Bauchwand hervor. Das bezeichnet man als Bruchsack. Bei Mädchen kommt es selten zu einem Leistenbruch – denn der Leistenkanal ist bei ihnen enger.

Etwa 5 von 100 Neugeborenen haben einen Leistenbruch. Jungen sind fünfmal häufiger betroffen als Mädchen. Auch bei Frühgeborenen ist das Risiko erhöht.

Wie zeigt sich ein Leistenbruch?

In der Leiste ist eine Beule zu sehen – manchmal aber nur, wenn das Kind schreit oder presst. Häufig sind beide Seiten betroffen. Ein Leistenbruch macht meist keine Beschwerden, kann aber manchmal einen ziehenden Schmerz verursachen.

Wenn sich der Bruchsack vergrößert, kann bei Jungen der Hodensack anschwellen und bei Mädchen die Schamlippen. Ärztinnen und Ärzte können den Bruch meist ertasten. Zusätzlich kann ein Ultraschall gemacht werden.

Welche Risiken hat ein Leistenbruch?

Bauchgewebe oder ein Teil des Darms können sich in der Bruchlücke einklemmen. Dies führt meist zu plötzlichen Beschwerden: Das Kind ist dann sehr unruhig und schreit mehr. Vielleicht trinkt es weniger und erbricht sich. Wenn sich der eingeklemmte Bruch entzündet, kann das Kind fiebern. Der Bruchsack kann sich rötlich verfärben.

Wichtig ist:

Ein eingeklemmter Bruch muss umgehend operiert werden, da er lebensbedrohlich sein kann. Deshalb sollte man schnell ins Krankenhaus fahren oder unter der 112 einen Notarztwagen rufen.

Wie wird ein Leistenbruch behandelt?

Bei Kindern werden Leistenbrüche immer operiert, um eine Einklemmung zu verhindern. Wie dringend eine Operation ist, hängt vom Alter des Kindes und von der Schwere des Bruchs ab. Operiert wird meist in den ersten Wochen bis Monaten nach der . Dabei wägen Ärztinnen und Ärzte auch ab, wie hoch das Risiko eines Eingriffs ist. Denn bei sehr jungen oder frühgeborenen Kindern ist eine Operation risikoreicher als bei etwas älteren Kindern.

Meist wird unter operiert. In der Regel ist nur ein sehr kleiner Hautschnitt nötig. Es kann auch laparoskopisch () operiert werden. Die Lücke wird mit einer verschlossen. Ein Netz wird nicht eingesetzt. Manchmal ist der Eingriff möglich – dann kann das Kind noch am selben Tag wieder nach Hause.

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Aktualisiert am 31. Oktober 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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