Durch Tränen und Blinzeln versucht das Auge, den Fremdkörper herauszuspülen. Gelingt das nicht, kann man probieren, ihn selbst oder mit fremder Hilfe zu entfernen. Sitzt der Fremdkörper auf dem Unterlid, kann man zum Beispiel versuchen, ihn vorsichtig mit einem frischen Taschentuch aufzunehmen. Wichtig ist, nicht am Auge zu reiben – auch wenn das der natürliche Reflex ist. Das Reiben könnte die Hornhaut verletzen, vor allem wenn es sich um einen harten, kantigen Fremdkörper handelt. Beim Versuch, den Fremdkörper zu entfernen, sollte die Hornhaut daher auch möglichst nicht berührt werden.
Falls Chemikalien ins Auge gelangt sind, besteht die Erste Hilfe darin, das Auge so gründlich wie möglich mit viel sauberem Wasser auszuspülen.
Wenn es nicht gelingt, einen Fremdkörper selbst zu entfernen, ist augenärztliche Hilfe nötig. Eine Ärztin oder ein Arzt kann das Augenlid mit wenigen Handbewegungen vorsichtig hochklappen und dann Fremdkörper oder Rückstände entfernen. Wenn nötig, kann das Auge vorher mit Tropfen örtlich betäubt werden.
Eine oberflächliche Hornhautverletzung lässt sich mit einer Augensalbe behandeln. Augensalben können Mittel zur Entspannung der Augenmuskulatur und Antibiotika enthalten. Mittel zur Beruhigung der Augenmuskulatur weiten die Pupille stark. Dadurch wird das Auge vorübergehend lichtempfindlicher und man kann nicht mehr so scharf sehen. Wenn das Auge schmerzt, können Schmerzmittel wie Ibuprofen helfen, sie zu lindern. Schmerzmittel gibt es als Augentropfen oder Tabletten.
Auf Augenverbände wird bei leichten Verletzungen meist verzichtet. Studien geben Hinweise, dass sie die Heilung nicht beschleunigen. Möglicherweise verlangsamen sie sie sogar etwas. Nur auf einem Auge sehen zu können, ist außerdem lästig und birgt ein Risiko für weitere Unfälle – denn man braucht beide Augen, um dreidimensional sehen zu können.
Bei Verdacht auf eine schwere Augenverletzung ist schnelle ärztliche Hilfe wichtig. In diesem Fall ist es sinnvoll, das Auge vorsichtig zu bedecken und sich in eine Augenarztpraxis oder ins Krankenhaus (möglichst in eine Augenklinik) bringen zu lassen. Das Auge lässt sich zum Beispiel mit der hohlen Hand gut abschirmen. Besonders wichtig ist es dann, das Auge nicht zu berühren, vor allem nicht am Auge zu reiben – selbst wenn es juckt oder brennt.