Ich hatte immer sehr starke Regelblutungen, das war für mich normal

Foto von Mutter und Tochter

Ingeborg, 71 Jahre

„Wenn ich damals nicht ins Krankenhaus gekommen wäre, hätte ich wahrscheinlich noch eine ganze Weile gebraucht, bis ich das Myom gespürt hätte. Irgendwann wäre es wahrscheinlich so groß geworden, dass ich es bemerkt hätte.“

Im Alter von etwa 50 Jahren wurde ich aufgrund einer gesundheitlichen Notsituation im Krankenhaus behandelt. Ich hatte plötzlich einen sehr hohen Blutdruck und ein sehr schlechtes Blutbild. Die Ursache dafür war unklar. Um herauszufinden, was ich hatte, hat man mich durch die verschiedenen Abteilungen im Krankhaus geschleust.

Die Diagnose „Myom“ war überraschend

Unter anderem wurde ich auch in der Frauenklinik untersucht. Sie fanden zwar keine Ursache, die meine schlechten Blutwerte und den hohen Blutdruck erklären konnte. Aber sie stellten dort fest, dass meine Gebärmutter stark vergrößert war, und empfahlen mir, sie entfernen zu lassen. Der Grund für die starke Vergrößerung war ein Myom. Das hat mich ein wenig überrascht, da ich nichts bemerkt und keine Beschwerden hatte. Später hat sich herausgestellt, dass die Gebärmutter mit dem Myom etwa fünfmal so schwer war wie normal. Ich weiß aber nicht, ob ich ein oder mehrere Myome hatte. Das hat man mir nicht gesagt und ich habe auch nicht danach gefragt.

Für mich war klar: Ich wollte eine Gebärmutter-Entfernung und ich wollte sie möglichst schnell hinter mich bringen. Daher blieb ich gleich im Krankenhaus und die Operation wurde durchgeführt. Es wurde durch die Scheide operiert. Das war mir sehr wichtig. Einen Bauchschnitt wollte ich nicht.

Ich war froh, dass es ein Myom und kein Krebs war

Ich war sehr erleichtert, dass es dann wirklich ein Myom war und keine Krebserkrankung. Ich hatte zwar nicht wirklich Sorge vor einer Krebserkrankung, da mir gesagt wurde, dass dies unwahrscheinlich sei. Aber wenn man im Krankenhaus liegt, dann hat man ja Zeit zum Nachdenken. Als dann die Ärzte mit dem Ergebnis der Gewebeuntersuchung kamen, war ich aber doch ein bisschen erleichtert. Ein Quäntchen Angst war schon da.

Die Genesung nach der Operation brauchte seine Zeit

Damit war das für mich erledigt, bis auf die Nachwirkungen der Operation. Ich war etwa sechs Wochen nach der OP richtig schwach und hatte mit dem Heilungsprozess mehr zu tun, als ich vorher dachte. Ich musste viel ruhen, war wenig belastbar und konnte nur Kleinigkeiten tragen. Von außen ist der Körper ja heil, aber innen ist das schon eine riesige Wunde. Aber es ging mir nicht wirklich schlecht. Es gab kurz nach der OP wohl ein wenig Panik bei den Ärzten, weil der Urin bei mir nicht abfloss. Sie hatten Sorge, eventuell meine Blase verletzt zu haben. Mir wurde ein Medikament gespritzt und danach war das Problem behoben. Ich glaube, da ist viel mehr Risiko dabei, als man sich als Laie vorstellen kann.

Keine Regelblutungen mehr zu haben, war eine große Entlastung für mich

Die Entfernung der Gebärmutter war mir ganz lieb. Nachdem ich mich von der Operation erholt hatte, bin ich richtig aufgelebt. Ich hatte jetzt nicht mehr diese fünf, sechs Tage im Monat, an denen ich nichts machen konnte beziehungsweise sehr eingeschränkt war wegen der Regelblutungen. Ich hatte immer sehr starke Regelblutungen, das war für mich normal. Ich musste auch nicht mehr daran denken, dass ich doch noch schwanger werde könnte. Es geht mir sehr gut ohne die Gebärmutter. Das war eine große Entlastung für mich. Ich kann jetzt immer planen ohne vorher zu rechnen, ob die Regelblutung dazwischen kommen könnte.

Ich habe von dem Myom nichts bemerkt. Meine Regelblutungen waren seit meinem zwölften Lebensjahr immer sehr stark und hielten lange an. Ich hatte die ganzen Jahre aber sonst keine außergewöhnlichen Beschwerden. Wenn ich damals nicht ins Krankenhaus gekommen wäre, hätte ich wahrscheinlich noch eine ganze Weile gebraucht, bis ich das Myom gespürt hätte. Irgendwann wäre es wahrscheinlich so groß geworden, dass ich es bemerkt hätte. Für mich lief das alles nahezu optimal.

Danksagung

Erfahrungsberichte fassen Interviews mit Betroffenen zusammen. Alle Gesprächspartnerinnen und -partner haben der Veröffentlichung zugestimmt. Ihnen gilt unser herzlicher Dank.

Die Berichte geben einen Einblick in den persönlichen Umgang und das Leben mit einer Erkrankung. Die Aussagen stellen keine Empfehlung des IQWiG dar.

Hinweis: Um die Anonymität der Interviewten zu wahren, ändern wir ihre Vornamen. Die Fotos zeigen unbeteiligte Personen.

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Aktualisiert am 05. Mai 2021

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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