Was bedeutet „geschlechtliche Vielfalt“?
Die meisten Menschen werden mit der Geburt einem Geschlecht zugeordnet: männlich oder weiblich. Das wird nach den körperlichen Merkmalen des Babys entschieden – vereinfacht gesagt also danach, ob es einen Penis oder eine Vagina hat (biologisches Geschlecht).
Mit dem Geschlecht ist aber viel mehr verbunden als nur körperliche Merkmale. Dazu zählen zum Beispiel die Erwartungen, die andere aufgrund des Geschlechts an einen Menschen haben, etwa wie er sich zu kleiden oder zu verhalten hat (soziales Geschlecht, „Gender“ oder Geschlechterrollen).
Für manche Menschen ist das Geschlecht, dem sie bei der Geburt zugeordnet wurden, falsch oder unpassend. Trotz eines weiblichen Körpers fühlt sich eine Person vielleicht eher als Mann. Jemand anderes hat einen männlichen Körper, fühlt sich aber als Frau. Manche fühlen sich auch keinem dieser beiden Geschlechter zugehörig. Und auch das biologische Geschlecht ist nicht immer eindeutig – manche Menschen haben zum Beispiel sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale.
Geschlecht ist also mehr, als „männlich“ oder „weiblich“ zu sein. Es gibt viele unterschiedliche Dimensionen und Ausprägungen von Geschlecht. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von geschlechtlicher Identität.