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Was tun bei einem Gersten- oder Hagelkorn?

Foto von Patientin und Augenärztin bei einer Untersuchung

Bei einem Gersten- oder Hagelkorn ist eine kleine Drüse am Lid entzündet und geschwollen. Die klingt meist von selbst wieder ab. Manche versuchen, den Heilungsprozess zu beschleunigen, zum Beispiel mit Wärme oder Salbe.

Am Augenlid sitzen viele kleine Schweiß- und Talgdrüsen. Sie sorgen dafür, dass die Augen nicht austrocknen. Bei einem Gerstenkorn, auch Hordeolum genannt, ist eine dieser Drüsen durch Bakterien entzündet. Es kommt zu einer schmerzhaften, mit Eiter gefüllten Schwellung.

Bei einem Hagelkorn (Chalazion) ist hingegen eine Talgdrüse verstopft, hat sich entzündet und zu einer länger andauernden Schwellung geführt. Sie schmerzt aber normalerweise nicht und enthält auch keinen Eiter.

Wie lässt sich ein Gerstenkorn (Hordeolum) behandeln?

Oft reicht Abwarten: Ein Gerstenkorn öffnet sich nach etwa einer Woche meist von selbst. Dann fließt der Eiter ab und die Schwellung klingt ab. Folgende Maßnahmen sollen den Heilungsprozess beschleunigen und Beschwerden lindern – Studien, die das belegen, gibt es allerdings nicht:

  • Lidrandhygiene: Oft wird dazu geraten, den Lidrand vorsichtig zu massieren und zu reinigen – etwa mit speziellen Reinigungstüchern oder Lidreinigungsflüssigkeit aus der Apotheke, die auf Kompressen aufgetragen wird. Eine solche kurze feuchte Reinigung ist unproblematisch und soll die verstopften Poren öffnen, damit Eiter und Sekret besser abfließen können. Wichtig ist, nicht an dem Gerstenkorn herumzudrücken.
  • Keimtötende Mittel: Diese Medikamente können zum Beispiel als Salbe oder Gel auf das Gerstenkorn aufgetragen werden.
  • : Antibiotikahaltige Salben sollten nur nach ärztlicher Beratung angewendet werden. Tabletten, Saft oder eine sind nur sinnvoll, wenn etwa ein geschwächtes das Risiko erhöht, dass sich die ausbreitet und Komplikationen drohen.

Wenn sich ein Gerstenkorn nicht innerhalb von etwa zwei Wochen von selbst oder mithilfe der beschriebenen Mittel entleert hat, kann ein kleiner Eingriff in einer Augenarztpraxis vorgenommen werden. Dabei wird die Haut des Gerstenkorns eingeschnitten, damit der Eiter ablaufen kann.

Was kann man bei einem Hagelkorn tun?

Auch Hagelkörner bilden sich meist von selbst wieder zurück. Bis dahin ist allerdings etwas Geduld nötig: Bis sich die Schwellung komplett zurückgebildet hat, können mehrere Wochen bis Monate vergehen.

Wie beim Gerstenkorn gibt es einige unterstützende Behandlungsmöglichkeiten, die aber nicht gut untersucht sind. Um die Heilung zu beschleunigen, können zum Beispiel entzündungshemmende Salben, Gele oder Augentropfen angewendet werden, sobald sich ein Hagelkorn entwickelt.

Wenn das Hagelkorn bestehen bleibt oder so auf das Auge drückt, dass es zu Sehstörungen oder Schmerzen kommt, kann das Knötchen in der Augenarztpraxis chirurgisch entfernt werden. In diesem Fall übernehmen die Krankenkassen wie beim Gerstenkorn die Kosten für den Eingriff. Eine Entfernung des Hagelkorns aus rein kosmetischen Gründen muss selbst bezahlt werden.

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Aktualisiert am 14. Dezember 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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