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Was hilft gegen Kleienpilzflechte?

Foto von Jugendgruppe beim Fußballspielen

Eine Kleienpilzflechte lässt sich mit speziellen Cremes, Lösungen oder Shampoos meist gut behandeln. Sie enthalten Wirkstoffe, die das Wachstum von Hautpilzen hemmen oder sie abtöten. Trotz Behandlung kann es allerdings einige Monate dauern, bis die Flechte verschwunden ist.

Die Kleienpilzflechte ist eine Hauterkrankung, die in Ländern mit gemäßigtem Klima bei etwa 1 % der Bevölkerung vorkommt, in tropischen Ländern weitaus häufiger. Typisches Anzeichen sind – je nach Hauttyp und -farbe – weiße oder braune Flecken auf der Haut. Sie treten vor allem am Oberkörper auf, bei Kindern oft auch im Gesicht.

Die Erkrankung wird durch Hefepilze auf der Haut ausgelöst. Diese Hautpilze kommen bei fast allen Menschen vor, lösen aber nur manchmal eine Erkrankung aus. Eine Kleienpilzflechte ist harmlos und nicht ansteckend.

Welche Cremes, Lösungen oder Shampoos helfen gegen Kleienpilzflechte?

Meist reicht eine äußerliche Behandlung der Hautflecken, um eine Kleienpilzflechte wieder loszuwerden. Dafür kommen medizinische Shampoos für Kopf und Körper, spezielle Cremes, Gels oder Lösungen infrage. Sie sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich.

Die Mittel enthalten verschiedene Wirkstoffe, die das Wachstum der Hautpilze hemmen. Zu den Präparaten, die sich als wirksam erwiesen haben, gehören:

  • Shampoo mit Selendisulfid
  • Shampoo mit Schwefel und Salicylsäure
  • Shampoo mit Zinkpyrithion
  • Lösungen oder Cremes mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Azole
  • Cremes mit dem Wirkstoff Terbinafin

Die verschiedenen Präparate unterscheiden sich darin, wie oft und wie lange sie angewendet werden. Die meisten Mittel werden 1- bis 2-mal am Tag aufgetragen und zwischen 1 und 4 Wochen lang angewendet.

Wenn es gelingt, die Kleienpilze abzutöten, bilden sich nach einiger Zeit auch die auffälligen Hautflecken zurück. Das kann aber etwas dauern, auch wenn die Haut schon wieder gesund ist.

Wie gut helfen diese Cremes, Lösungen oder Shampoos gegen Kleienpilzflechte?

In wissenschaftlichen Studien wurden vor allem drei Wirkstoffe aus der Gruppe der Azole untersucht: Ketoconazol, Clotrimazol und Bifonazol. Es wurde geprüft, ob nach einer Behandlung noch Kleienpilze auf der Haut zu finden waren.

Eine Auswertung der wissenschaftlichen Studien zum Beispiel zu Ketoconazol zeigte nach 2 bis 4 Wochen:

  • Ohne Ketoconazol wurden bei etwa 90 von 100 Personen Kleienpilze nachgewiesen.
  • Mit Ketoconazol hatten noch ungefähr 25 von 100 Personen eine nachweisbare Kleienpilz-Infektion.

Einige Studien haben untersucht, ob Shampoos wirksamer sind als Cremes oder Salben. Es zeigten sich jedoch keine Unterschiede. Unklar ist, ob bestimmte Wirkstoffe besser helfen als andere. Nur Terbinafin hat sich als etwas weniger wirksam erwiesen als andere Mittel.

Eine äußerliche Behandlung mit Shampoo, Gel oder Creme ist normalerweise gut verträglich. Manchmal kommt es zu Nebenwirkungen wie leichten Hautreizungen. Shampoo mit Selendisulfid kann zudem die Haut austrocknen und riecht leicht schwefelig.

Was tun, wenn Cremes, Lösungen oder Shampoos nicht ausreichen?

Wenn eine große Hautfläche betroffen ist oder die äußerliche Behandlung nicht wirkt, kann eine Behandlung mit Tabletten infrage kommen. Meist wird ein Medikament mit dem Wirkstoff Itraconazol eingenommen, in der Regel für 7 Tage in einer Dosierung von 200 mg täglich. Die Tabletten sind nur auf Rezept erhältlich.

Bei geschätzt 75 von 100 Menschen lässt sich die Kleienpilzflechte mit Itraconazol-Tabletten erfolgreich behandeln. Da Tabletten mehr Nebenwirkungen haben als Anwendungen auf der Haut, werden sie normalerweise nur eingesetzt, wenn Cremes, Lösungen oder Shampoos keinen Erfolg hatten. Zu den Nebenwirkungen von Itraconazol zählen Übelkeit sowie Magen- und Kopfschmerzen. Zudem kann das Medikament die Leber beeinträchtigen. Da es bei einer Kleienpilzflechte aber nur für kurze Zeit angewendet wird, ist dieses Risiko sehr gering: Zu Leberproblemen kommt es bei weniger als 1 von 10.000 Menschen, die Itraconazol einnehmen.

Als Alternative zu Itraconazol wird gelegentlich Fluconazol eingesetzt. Medikamente mit diesem Wirkstoff werden für 2 bis 4 Wochen eingenommen. Mögliche Nebenwirkungen von Fluconazol sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall und Ausschlag.

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Aktualisiert am 16. April 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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