Was tun bei Nasenbluten?

Foto von kleinem Jungen mit Nasenbluten

Nasenbluten ist meist harmlos und hört oft von selbst wieder auf. Die Blutung lässt sich schneller stoppen, wenn man die Nasenflügel in leicht vorgebeugter Haltung zusammendrückt – auch bei Kindern. Manchmal ist jedoch ärztliche Hilfe nötig, etwa bei einer sehr starken Blutung.

Bei Nasenbluten helfen in der Regel einfache Erste-Hilfe-Maßnahmen. Kindern können von ihren Eltern oder anderen Erwachsenen versorgt werden.

Was kann ich selbst gegen Nasenbluten tun?

So lässt sich Nasenbluten meist stoppen:

  • sich gerade hinsetzen und leicht nach vorne beugen, damit das Blut nicht in den Rachen läuft. Blut ausspucken, falls erforderlich. Kinder mit Nasenbluten kann man auf den Schoß nehmen.
  • mit den Fingern die Nasenflügel zusammendrücken: das untere Drittel der Nase bei Kindern für 10 Minuten, bei Erwachsenen für 10 bis 15 Minuten ununterbrochen fest zudrücken, durch den Mund weiteratmen.
  • den Nacken möglichst kühlen, beispielsweise mit einem Kühlpack oder nasskalten Waschlappen.

Plötzliches Nasenbluten kann erschrecken – besonders Kinder. Umso wichtiger ist es, Ruhe zu bewahren und Kinder zu beruhigen und zu trösten.

Grafik: Nasenbluten bei einem Kind stoppen
Grafik: Nasenbluten bei Erwachsenen stoppen

Gut zu wissen:

Einige Minuten die Nase zuzudrücken, kann sich sehr lang anfühlen. Deshalb am besten die Uhr im Auge behalten oder einen Timer stellen, um die nötige Zeit auch einzuhalten.

Wann ist ärztliche Hilfe nötig?

Blutet die Nase trotz Erste-Hilfe-Maßnahmen weiter, ist ärztliche Hilfe nötig. Dann ruft man den Rettungsdienst unter der Nummer 112. Bis dieser eingetroffen ist, hält man weiter die Nase zu.

Bei diesen Anzeichen einer ernsten Blutung ist es wichtig, sofort den Rettungsdienst unter der Nummer 112 zu rufen:

  • Das Blut läuft auch in leicht vorgebeugter Haltung den Rachen hinunter.
  • Die Blutung ist sehr stark.
  • Die Nase ist sichtbar verletzt, beispielsweise nach einem Schlag auf die Nase.
  • Nase, Nasennebenhöhlen oder der Kopf wurden vor kurzem operiert.
  • Es kommt zu Luftnot, Schwindel oder Bewusstlosigkeit.

Wer unsicher ist, was zu tun ist, kann den ärztlichen Bereitschaftsdienst anrufen: 116117.

Bei häufigem Nasenbluten wendet man sich am besten an die haus- oder kinderärztliche Praxis oder an eine Praxis für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, damit die Ursache abgeklärt werden kann.

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Erstellt am 28. Februar 2024

Nächste geplante Aktualisierung: 2027

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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