Er wollte auf keinen Fall akzeptieren, nicht mehr Auto fahren zu können
Die Aufgabe des Ingenieurbüros und das Ende seiner Berufstätigkeit, der Verkauf unseres Hauses und der Umzug, das hat meinen Mann eigentlich gar nicht mehr berührt. Aber er wollte auf gar keinen Fall akzeptieren, dass er nicht mehr Auto fahren sollte. Alle unsere Appelle blieben ohne Erfolg, so dass sich mein Sohn dazu entschloss, den Führerschein einziehen zu lassen. Das eigentliche Fahren klappte ja noch, aber der Stress, im Verkehr richtig zu reagieren, wurde unkalkulierbar.
Da auch Freunden und Geschäftspartnern die Veränderungen im Verhalten meines Mannes aufgefallen waren, erzählte ich überall von der Erkrankung meines Mannes. Meine Kinder haben das zuerst nicht verstanden, aber mir hat es das Leben viel, viel einfacher gemacht. Jeder wusste nun, dass mein Mann krank ist und nicht spinnt, denn er begann sich etwas merkwürdig zu benehmen. Ich zog aus dem gemeinsamen Schlafzimmer mit der Begründung einer Erkältung aus. Ich hatte einen Schnupfen und es störte ihn, dass ich hustete. Der Auszug war für mich eine große Erleichterung, denn er hatte begonnen, seine Körperpflege zu vernachlässigen. Er wechselte seine Kleidung nicht mehr. Meine Versuche, darauf Einfluss zu nehmen, wurden abgewehrt. Er meinte dann: „Sie nölen ja schlimmer als meine Frau.“ Ich passte also auf, dass ich, sobald mein Mann in die Dusche ging oder schlief, seine Unterwäsche, Socken und Hose austauschte.