Fußpilz

Auf einen Blick

  • Bei Fußpilz ist die Haut gerötet und eingerissen, schuppt sich und kann jucken.
  • Fußpilz tritt meistens zwischen den Zehen auf.
  • Er lässt sich mit rezeptfreien Cremes, Gels oder Sprays normalerweise gut behandeln.
  • Nur selten ist eine Behandlung mit Tabletten nötig.
  • Um Fußpilz vorzubeugen, ist es sinnvoll, die Füße möglichst trocken zu halten.

Einleitung

Foto von Fußpilz-Diagnose beim Hautarzt

Viele Menschen haben im Laufe ihres Lebens irgendwann einmal mit Fußpilz zu tun. Meist sind die Zwischenräume der Zehen betroffen.

Mit Cremes aus der Apotheke lässt sich Fußpilz normalerweise gut behandeln. Um zu verhindern, dass es überhaupt zu Fußpilz kommt, ist es wichtig, die Füße möglichst trocken zu halten.

Symptome

Fußpilz (Tinea pedis) tritt vor allem zwischen dem kleinen Zeh und dem Nachbarzeh auf. Der Pilz kann zu Rötungen und Rissen in der Haut führen. Die betroffenen Stellen schuppen sich und können jucken. Die Haut kann auch weißlich und verdickt sein und ist dann oft etwas aufgequollen.

Grafik: Fußpilz: typische Rötungen und Risse in der Haut

Wenn der Fußpilz großflächig auf der Fußsohle auftritt, spricht man von einer „Mokassin-Mykose“ (Mykose = Pilzinfektion). Dann sind die Fußsohlen, Fersen und Fußränder trocken, schuppig und können jucken. Es kommt vor, dass die Mokassin-Mykose mit anderen Erkrankungen verwechselt wird, zum Beispiel mit einer .

Bei einer seltenen Form von Fußpilz kommt es zu einer akuten , bei der die Haut gerötet ist und Pusteln bildet. Die Haut kann jucken und sich gespannt anfühlen.

Ursachen

Fußpilz wird meist durch Hautpilze (Dermatophyten) verursacht. Sie können über kleine Risse oder Verletzungen in die Haut eindringen und ihre oberste Schicht befallen.

Die Pilze werden durch direkten Hautkontakt oder durch Hautschuppen übertragen. Dies kann zum Beispiel passieren, wenn die nackten Füße in Gemeinschaftsduschen mit ansteckenden Hautschuppen in Berührung kommen. Dieselben Pilze können auch zu Nagelpilz führen.

Hautpilze brauchen Feuchtigkeit und Wärme, um sich auszubreiten. Die Füße bieten eine günstige Umgebung: Weil wir die meiste Zeit des Tages Schuhe tragen, ist es dort häufig warm und feucht. Außerdem enthält die Haut hier besonders viel Keratin – ein Eiweiß, das sich in der Oberhaut befindet. Hiervon ernähren sich die Hautpilze.

Risikofaktoren

Bestimmte Faktoren können das Risiko für Fußpilz erhöhen, insbesondere

  • eine familiäre Veranlagung,
  • allergische Erkrankungen und Neurodermitis,
  • eine Neigung zu Schweißfüßen,
  • ein geschwächtes , etwa aufgrund einer schweren Erkrankung oder einer längeren Einnahme von Medikamenten, die das schwächen,
  • Durchblutungsstörungen in den Beinen, zum Beispiel infolge von Diabetes oder einer Gefäßverengung,
  • bestimmte Sportarten, vor allem Laufen und Schwimmen.

Wer während der Arbeit immer festes Schuhwerk tragen muss, etwa Sicherheitsschuhe oder Gummistiefel, hat ebenfalls ein erhöhtes Risiko.

Häufigkeit

Fußpilz ist weit verbreitet. Nach Angaben aus Studien sind zwischen 3 und 15 % der Bevölkerung betroffen. Männer haben häufiger Fußpilz als Frauen, ältere Menschen öfter als jüngere.

Verlauf

Fußpilz ist bei ansonsten gesunden Menschen harmlos, verschwindet aber normalerweise nicht von selbst. Unbehandelt kann sich ein Fußpilz auf einen Nagel ausbreiten und zu einem Nagelpilz führen. Nur selten breitet sich die auch auf andere Hautstellen wie etwa die Hände aus.

Sehr selten und nur bei einem ausgeprägten Fußpilz kann eine bakterielle hinzukommen.

Diagnose

Die Ärztin oder der Arzt untersucht die betroffenen Hautstellen und fragt nach Beschwerden. Um eine Verwechslung mit anderen Hautkrankheiten auszuschließen, kann sie oder er eine Hautprobe entnehmen. Dazu wird etwas Haut abgeschabt und mithilfe einer Chemikalie unter dem Mikroskop auf Pilzsporen untersucht. Das Untersuchungsergebnis ist oft schon nach einem Tag da. Nur selten wird im Labor eine Pilzkultur angelegt, weil der genaue Erregertyp festgestellt werden soll. Dies dauert etwa drei Wochen.

Vorbeugung

Da Pilze eine feuchte Umgebung bevorzugen, lohnt es sich, auf trockene Füße zu achten. Das bedeutet, dass man zum Beispiel

  • nach dem Schwimmen, Duschen oder Baden die Füße gut abtrocknet,
  • nicht zu enge, möglichst luftige Schuhe trägt,
  • das gleiche Paar Schuhe nicht zwei Tage in Folge trägt und
  • so oft wie möglich seine Schuhe auszieht.

Um einer Ansteckung durch infizierte Hautschuppen vorzubeugen und Rückfälle zu vermeiden, wird empfohlen,

  • in Schwimmbädern, Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen Badelatschen zu tragen,
  • Schuhe, Handtücher und Socken nicht mit anderen zu teilen,
  • Socken, Bettwäsche und Handtücher bei mindestens 60 Grad zu waschen,
  • bei niedrigeren Waschtemperaturen Zusätze wie Hygienespüler zur Wäsche hinzuzufügen.

Wie wirksam diese Empfehlungen zur Vorbeugung sind, ist bislang allerdings nicht gut untersucht.

Behandlung

Fußpilz lässt sich meistens erfolgreich mit Cremes, Gels oder Sprays behandeln, die rezeptfrei in der Apotheke erhältlich sind. Diese Präparate enthalten einen Wirkstoff, der das Wachstum der Pilze hemmt oder sie abtötet.

Manchmal werden Hausmittel wie Teebaumöl oder Fußbäder mit bestimmten Kräutern empfohlen. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass sie bei Fußpilz helfen.

Wenn es nicht gelingt, Fußpilz durch eine äußerliche Behandlung zu heilen, können Tabletten infrage kommen. Dies ist allerdings nur selten notwendig.

Weitere Informationen

Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. In unserem Thema „Gesundheitsversorgung in Deutschland“ informieren wir darüber, wie man die richtige Praxis findet – und mit unserer Frageliste möchten wir dabei helfen, sich auf den Arztbesuch vorzubereiten.

Crawford F, Hollis S. Topical treatments for fungal infections of the skin and nails of the foot. Cochrane Database Syst Rev 2007; (3): CD001434.

Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG), Deutschsprachige Mykologische Gesellschaft (DMykG). Tinea der freien Haut (S1-Leitlinie, in Überarbeitung). AWMF-Registernr.: 013-002. 2008.

Moriarty B, Hay R, Morris-Jones R. The diagnosis and management of tinea. BMJ 2012; 345: e4380.

Weinstein A, Berman B. Topical treatment of common superficial tinea infections. Am Fam Physician 2002; 65(10): 2095-2102.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Seite drucken

Über diese Seite

Aktualisiert am 16. November 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.