Was hilft gegen Fußpilz?

Foto von zwei Frauen im Schwimmbad

Fußpilz ist weit verbreitet und normalerweise harmlos. Die Haut kann jedoch jucken, rissig und schuppig werden sowie schmerzen. Manchmal breitet sich der Pilz auf Fußnägel aus, selten auch auf andere Hautstellen. Meistens lässt sich die gut mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke behandeln.

Hautpilze finden zwischen den Zehen besonders günstige Wachstumsbedingungen: Dort ist es oft feucht und warm. Außerdem enthält die Oberhaut des Fußes besonders viel Keratin – ein Eiweiß, von dem sich Hautpilze ernähren. Durch eine äußerliche Behandlung – etwa mit einer Creme oder einem Gel – kann Fußpilz normalerweise erfolgreich behandelt werden. Die Einnahme von Tabletten ist nur sehr selten nötig.

Um eine Ansteckung zu vermeiden, ist es sinnvoll, in Schwimmbädern oder Saunen Badeschlappen zu tragen. Auf eine gute Hygiene zu achten, schützt auch andere vor Ansteckung. Wer bereits Fußpilz hat, sollte zum Beispiel Socken und Handtücher oft wechseln und bei mindestens 60 Grad waschen.

Welche Mittel gegen Fußpilz gibt es?

Cremes, Gels und Sprays gegen Pilzinfektionen sind in der Apotheke rezeptfrei erhältlich. Alle Mittel enthalten einen Wirkstoff, der das Wachstum der Pilze hemmt oder sie abtötet.

Viele der oft eingesetzten Präparate enthalten Wirkstoffe aus der Gruppe der Pyridone, Allylamine oder Azole:

  • Zu den Pyridonen gehört Ciclopirox.
  • Zu den Allylaminen gehören Terbinafin und Naftifin.
  • Zu den Azolen zählen beispielsweise Bifonazol, Clotrimazol, Miconazol oder Oxiconazol.

Wie werden Mittel gegen Fußpilz angewendet?

Je nach Wirkstoff sind Anwendung und Behandlungsdauer verschieden: Manche Präparate werden 1-mal täglich, andere 2-mal täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Die meisten Mittel müssen für 3 bis 6 Wochen angewendet werden. Eine Ausnahme sind Präparate mit dem Wirkstoff Terbinafin. Bei ihnen reicht es oft aus, sie 1 Woche lang 1-mal täglich anzuwenden.

Wichtig ist,

die Behandlung wie in der Packungsbeilage beschrieben fortzusetzen, auch wenn die Haut bereits gesund aussieht. Denn trotzdem können noch Pilzsporen vorhanden sein.

Wie wirksam sind diese Mittel gegen Fußpilz?

Meist verschwindet der Fußpilz durch eine äußerliche Behandlung der betroffenen Hautstellen. Wie wirksam beispielsweise Präparate mit Allylaminen sind, zeigen Studien, die über einen Zeitraum von sechs Wochen liefen:

  • Ohne Behandlung verschwand der Fußpilz bei 17 von 100 Personen.
  • Mit Medikament verschwand der Fußpilz bei 73 von 100 Personen.

Das Medikament Terbinafin ist genauso wirksam wie andere Mittel mit Allyaminen, auch wenn es nur eine Woche lang angewendet wird. Medikamente mit Azolen können Fußpilz ähnlich gut heilen.

Die Wirkstoffe, die gegen Fußpilz eingesetzt werden, sind bei oberflächlicher Anwendung gut verträglich. Sie können leichte Rötungen auslösen oder etwas auf der Haut brennen. Andere Nebenwirkungen sind aber selten.

Wann kommen Tabletten infrage?

Fußpilz wird fast immer äußerlich behandelt. Erst wenn eine örtliche Behandlung nicht erfolgreich war, kommen Tabletten infrage, die ärztlich verschrieben werden müssen. Sie können auch sinnvoll sein, wenn zusätzlich ein oder mehrere Fußnägel von einem Pilz befallen sind oder der Fußpilz sehr ausgeprägt ist.

Die Tabletten, die bei Fußpilz eingesetzt werden können, enthalten in der Regel die Wirkstoffe Itraconazol oder Terbinafin. Itraconazol wird meist für 4 Wochen 1-mal täglich eingenommen (Dosierung: 100 mg). Terbinafin wird in der Regel 1-mal täglich über 2 Wochen angewendet (Dosierung: 250 mg). Ist auch der Fußnagel befallen, verlängert sich die Behandlungsdauer bei beiden Medikamenten.

Welche Nachteile haben Tabletten?

Tabletten gegen Pilzinfektionen haben häufiger Nebenwirkungen als Cremes, Gels oder Sprays. Mögliche Nebenwirkungen von Itraconazol sind Kopfschmerzen, Schwindel, Magen-Darm-Probleme und Hautausschläge. Terbinafin kann Magen-Darm-Probleme auslösen und zu einem vorübergehenden Geschmacks- und Geruchsverlust führen. Solche Nebenwirkungen traten in Studien aber nur kurzfristig auf.

Es besteht ein sehr geringes Risiko für ernsthafte Leberschäden. Für Menschen mit einer Lebererkrankung kommen diese Medikamente deshalb nur infrage, wenn die Behandlung unbedingt erforderlich ist.

Wichtig ist:

Beide Medikamente können Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln haben. Daher sollte man die Ärztin oder den Arzt über die Einnahme anderer Medikamente informieren.

Können auch Hausmittel wie Fußbäder helfen?

Manchmal werden gegen Fußpilz Hausmittel empfohlen, zum Beispiel Fußbäder mit bestimmten Kräutern, das Auftragen von Apfelessig oder Teebaumöl. Es gibt jedoch keine Hinweise aus Studien, dass Teebaumöl wirksam ist. Andere Hausmittel wurden bislang nicht in guten Studien erprobt.

Crawford F, Young P, Godfrey C et al. Oral treatments for toenail onychomycosis: a systematic review. Arch Dermatol 2002; 138(6): 811-816.

Pschyrembel online. Tinea pedis. 2025.

Rotta I, Otuki MF, Sanches AC et al. Efficacy of topical antifungal drugs in different dermatomycoses: a systematic review with meta-analysis. Rev Assoc Med Bras 2012; 58(3): 308-318.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Seite kommentieren

Was möchten Sie uns mitteilen?

Wir freuen uns über jede Rückmeldung entweder über das Formular oder über gi-kontakt@iqwig.de. Ihre Bewertungen und Kommentare werden von uns ausgewertet, aber nicht veröffentlicht. Ihre Angaben werden von uns vertraulich behandelt.

Bitte beachten Sie, dass wir Sie nicht persönlich beraten können. Wir haben Hinweise zu Beratungsangeboten für Sie zusammengestellt.

Über diese Seite

Aktualisiert am 09. Juli 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

So halten wir Sie auf dem Laufenden

Abonnieren Sie unseren Newsletter oder Newsfeed. Auf YouTube finden Sie unsere wachsende Videosammlung.