Wie finde ich gute Gesundheits­informationen im Internet?

Im Internet gute Gesundheitsinformationen zu finden, ist nicht einfach. Wir informieren über Qualitätsmerkmale guter Informationen und Warnzeichen für schlechte Internetseiten. Außerdem haben wir eine Auswahl an Seiten zusammengestellt, die verlässliche Gesundheitsinformationen anbieten und Ausgangspunkt für Suchen im Netz sein können.

Was ist bei Suchmaschinen zu beachten?

  • Die Reihenfolge der Suchergebnisse sagt nichts über Qualität und Verlässlichkeit der Informationen.
  • Schauen Sie sich mehr als zehn Treffer an.
  • Bei den ersten Treffern handelt es sich häufig um gekaufte Werbeanzeigen.
  • Vergewissern Sie sich, wer hinter der Information steht und welche Ziele die Anbieter verfolgen.

TIPP: Schauen Sie, wie andere Organisationen die Internetseite bewerten. Sie können zum Beispiel in das Suchfeld den Namen der Seite und den Zusatz „Bewertung“ oder „Kritik“ eingeben.

Vorsicht,

  • wenn bei schweren Erkrankungen von Heilung die Rede ist.
  • wenn „Schulmedizin“ als abwertender Begriff verwendet wird, und einer „ganzheitlichen“ oder „natürlichen“ Medizin gegenübergestellt wird.
  • wenn neben den Texten die Werbung zum passenden Produkt erscheint.
  • wenn direkt oder über verlinkte Shop-Seiten Produkte verkauft werden.

Was ist bei Foren zu beachten?

  • Internetforen bieten Raum zum Austausch, sind aber keine zuverlässigen Informationsquellen. Die Angaben sind subjektiv und werden nicht auf Richtigkeit und Qualität überprüft.
  • Manche Personen können sich fälschlich als Patientin oder Patient ausgeben und versteckt für Produkte werben.

Wie finde ich gute Gesundheitsinformationen im Internet?

Gute von schlechten Gesundheitsinformationen zu unterscheiden, ist nicht einfach.

Merken Sie sich eine Auswahl von Seiten, die verlässliche Gesundheitsinformationen anbieten. Starten Sie mit Ihrer Suche beispielsweise auf diesen Seiten:

TIPP: Legen Sie in Ihrem Browser wie Safari, Firefox oder Chrome Lesezeichen oder Favoriten an.

Ein Forschungsprojekt des Universitätsklinikums Freiburg, von Cochrane Deutschland und der TU Dortmund stellt eine Suche über ausgewählte Internetangebote zur Verfügung. Diese "GAP-Suche" bietet Ihnen die Möglichkeit, Suchergebnisse zum Beispiel nach "Aktualität" oder "Vertrauenswürdigkeit" zu filtern. Sie können sie hier kostenlos testen.

Wenn Sie dort keine Antwort auf Ihre Frage finden, starten Sie eine Suche über eine Suchmaschine wie Google oder Bing.

Nutzen Sie auch die Kommentarfunktion und fragen Sie direkt bei der Redaktion der Seite an. So erfahren die Autorinnen und Autoren, welche Themen gefragt sind und noch fehlen.

Wie bewerte ich selbst eine Internetseite?

Wer betreibt und finanziert die Seite?
  • Angaben meist unter „Impressum“, „Kontakt“ oder „Wir über uns“.
  • Problematisch ist es, wenn Abhängigkeiten oder finanzielle Vorteile für den Betreibenden existieren (und diese sogar vertuscht werden).
  • Gute Seiten nennen die Namen der Betreiber, der Autorinnen und Autoren und deren Qualifikation sowie die  Finanzierungsgrundlage der Website.
Sind die Motive und Ziele genannt?
  • Seien Sie vorsichtig, wenn Produkte oder Leistungen beworben oder direkt vermarktet werden und die Seite sich darüber finanziert.
  • Werden Sie misstrauisch, wenn Sie zu einer Entscheidung gedrängt werden, Ihnen Angst gemacht wird oder extreme Positionen dargestellt werden.
  • Gesundheitsinformationen aus dem Internet ersetzen nie den direkten Kontakt oder ein Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt. Gute Seiten weisen darauf hin.

Gute Informationen können Gespräche mit Fachleuten ergänzen, aber nicht ersetzen. Stellen Sie keine Eigendiagnosen und besprechen Sie Behandlungsmöglichkeiten mit Ärztinnen und Ärzten.

Checkliste: Gute Seiten ...

Sprache
  • vermitteln Wissen objektiv und neutral.
  • erklären Fachbegriffe.
  • vermeiden ideologische Begriffe wie „Schulmedizin“, „ganzheitliche Medizin“ oder „natürliche Medizin“.
Methoden der Erstellung
  • stellen ihre Methoden und Prozesse der Erstellung deutlich dar.
  • lassen auch Patientinnen und Patienten und fachliche Expertinnen oder Experten an der Texterstellung mitarbeiten.
Inhalt
  • geben an, wie die Behandlungen wirken und welche Erfolge möglich sind.
  • erklären, was passiert, wenn die Erkrankung unbehandelt bleibt.
  • beschreiben alle wichtigen Behandlungsmöglichkeiten.
  • nennen Nebenwirkungen.
  • beschreiben, was in der Forschung noch unsicher ist.
  • machen Angaben über ergänzende Hilfen und weiterführende Angebote.
  • stellen dar, wenn für Behandlungen Kosten entstehen, die selbst zu tragen sind.
Quellen
  • geben Quellen unter dem Text an.
  • verwenden wissenschaftliche Artikel und geben den Inhalt korrekt wieder.
  • verwenden Erfahrungsberichte nicht als Beleg für die Wirksamkeit einer .
Aktualität
  • geben das Veröffentlichungs- oder Aktualisierungsdatum an.
  • geben an, wann die nächste Aktualisierung geplant ist.
Datenschutz
  • beschreiben den Umgang mit Benutzerdaten (Datenschutzerklärung). Gerade wenn Sie Ihre persönlichen Daten eingeben – zum Beispiel für einen Newsletter –, ist dies wichtig.

Weitere Informationen:

Diese Tipps sind auch als PDF abrufbar:

Vorschaubild: Faltblatt Gute Gesundheitsinformationen

Faltblatt: Wie finde ich gute Gesundheitsinformationen?

Originalformat: PDF, DINlang

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Aktualisiert am 13. Dezember 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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