Zeckenstich

Auf einen Blick

  • Ein Zeckenstich verursacht meist nur leichte Beschwerden wie Jucken.
  • Zecken können jedoch Krankheiten übertragen – hierzulande vor allem Borreliose und in manchen Gebieten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).
  • Man kann sich vor Zecken schützen, etwa mit passender Kleidung und Sprays.
  • Eine Impfung gegen FSME wird empfohlen, wenn man in Risikogebieten viel in der Natur unterwegs ist.
  • Nach einem Stich ist es wichtig, die Zecke rasch zu entfernen und auf Anzeichen für eine Erkrankung zu achten.

Einleitung

Foto von Paar bei der Gartenarbeit

Wer viel in der Natur unterwegs ist, kann es früher oder später mit Zecken zu tun bekommen. Hierzulande sind sie etwa von März bis November aktiv. Mitunter wird recht dramatisch über Zecken berichtet. Dabei halten sich die Gefahren, die von ihnen ausgehen, in Grenzen: Zecken können zwar Krankheiten übertragen, aber meist hat ein Zeckenstich keine gesundheitlichen Folgen.

Umgangssprachlich ist zwar meist von einem „Zeckenbiss“ die Rede, aber es ist treffender, von einem Zeckenstich zu sprechen. Wenn es nach einem Stich zu Beschwerden kommt, sind diese normalerweise vorübergehend und leicht. Ernsthafte oder bleibende Folgen sind selten. Zudem gibt es verschiedene Möglichkeiten, Stichen und möglichen Folgeerkrankungen vorzubeugen. Sie zu kennen, kann den Umgang mit den winzigen Spinnentieren erleichtern.

Was sind Zecken?

Die in Europa häufigste Zeckenart ist der „gemeine Holzbock“. Er ernährt sich vorwiegend vom Blut von Nagetieren sowie von Rehen und Rotwild. Im Blut dieser Tiere können Krankheitserreger vorkommen, die sich auf die saugende Zecke übertragen und von ihr später an Menschen weitergegeben werden können.

Wenn Zecken einen Wirt gefunden haben, suchen sie sich normalerweise Körperstellen, an denen die Haut weich ist. Der Stich und das Blutsaugen sind nicht schmerzhaft. Wird die Zecke nicht entdeckt und entfernt, fällt sie von selbst ab, wenn sie sich vollgesaugt hat. Meist geschieht dies nach einigen Tagen, manchmal aber erst nach zwei Wochen. Um die Einstichstelle herum bildet sich – ähnlich wie bei einem Mückenstich – häufig eine stark juckende, kleine Rötung. Oft bemerkt man den Zeckenstich erst dadurch, dass es juckt.

Wenn man eine Zecke bemerkt, kann man sie selbst vorsichtig entfernen.

Welche Krankheiten können Zecken übertragen?

Zecken können in Deutschland hauptsächlich zwei Krankheiten übertragen: die Borreliose (auch Lyme-Borreliose oder Lyme-Krankheit) und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), bei der sich das Gehirn oder die Gehirnhäute entzünden können. Eine Ansteckung ist jedoch nur möglich, wenn eine Zecke die entsprechenden Bakterien oder Viren in sich trägt – und diese weitergibt.

Borreliose tritt deutlich häufiger auf als FSME. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis kommt insgesamt selten vor, in vielen Gebieten überhaupt nicht. Beide Erkrankungen können nicht von Mensch zu Mensch übertragen werden. Das heißt: Wer den Erreger hat, ist für andere nicht ansteckend.

Wie kann man sich schützen?

Das Risiko für Zeckenstiche hängt stark davon ab, in welcher Umgebung man sich aufhält und wie man sich draußen verhält. Zecken können sowohl in der freien Natur als auch in Gärten oder Parks vorkommen. Zum Schutz vor Zecken wird empfohlen, bei Wanderungen durch hohes Gras oder Gebüsch geschlossene Schuhe zu tragen. Auch Kleidung, die möglichst viel Körperfläche bedeckt – also beispielsweise lange Hosen und langärmlige T-Shirts – erschwert es Zecken, sich festzusetzen. Auf heller Kleidung lassen sich Zecken besser erkennen und entfernen als auf dunkler.

Zecken krabbeln manchmal mehrere Stunden lang am Körper umher, bevor sie stechen. Den Körper bald nach einem Wald- und Wiesenspaziergang nach Zecken abzusuchen, kann einem Stich deshalb wirksam vorbeugen. Auch Zecken, die sich schon festgesetzt haben, findet man so und kann sie früh entfernen. Dadurch lässt sich das Risiko für Borreliose oder FSME deutlich senken. Kinder denken an so etwas in der Regel nicht und brauchen eine Erinnerung oder praktische Hilfe. Auch als Erwachsener ist es sinnvoll, sich helfen zu lassen – besonders an Stellen, die man selbst nicht sehen kann.

Zeckensprays (Repellents) können laut Robert Koch-Institut vor Zecken schützen. Nach 2 bis 4 Stunden lässt ihre Wirkung aber nach. Bei längeren Wanderungen müssen die Mittel also wiederholt aufgetragen werden.

Gegen FSME gibt es eine . Sie kann für Menschen sinnvoll sein, die in Risikogebieten oft im Freien unterwegs sind.

Wichtig ist:

Nach einem Zeckenstich sollte man darauf achten, ob sich Beschwerden entwickeln, die auf eine Erkrankung hindeuten, und sie ärztlich abklären lassen.

Weitere Informationen

Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. Informationen zur Gesundheitsversorgung in Deutschland helfen dabei, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden und eine passende Arztpraxis zu finden. Mit einer Frageliste kann man sich auf den Arztbesuch vorbereiten.

Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG). S2k-Leitlinie Kutane Lyme Borreliose. AWMF-Registernr.: 013-044. 2023.

Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN). S3-Leitlinie Neuroborreliose. AWMF-Registernr.: 030-071. 2024.

Robert Koch-Institut (RKI). Borreliose (Lyme-Borreliose). 2025.

Robert Koch-Institut (RKI). FSME (Früh­sommer-Meningo­enzephalitis). 2025.

Robert Koch-Institut (RKI). Zeckenübertragene Erkrankungen. 2025.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Aktualisiert am 30. April 2025

Nächste geplante Aktualisierung: 2028

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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