Tucatinib (Tukysa) bei fortgeschrittenem Brustkrebs

Einleitung

Das Arzneimittel Tucatinib (Handelsname Tukysa) ist seit Februar 2021 für Frauen mit humanem epidermalem Wachstumsfaktorrezeptor 2(HER2)-positivem Brustkrebs zugelassen, der gebildet hat oder lokal fortgeschritten ist. Es kommt für Patientinnen infrage, die zuvor mindestens zwei gegen HER2 gerichtete Behandlungen erhalten haben und wird mit Trastuzumab und Capecitabin kombiniert.

Wie sich Brustkrebs-Zellen vermehren, wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Dazu gehört ein bestimmter Eiweißbaustein auf der Oberfläche der Krebszellen, der HER2-Rezeptor. HER2-Rezeptoren reagieren auf Wachstumssignale und regen so das Wachstum des Tumors an. Wenn diese auf den Zellen eines Brusttumors besonders häufig vorkommen, spricht man von HER2-positivem Brustkrebs. Ein HER2-positiver Brustkrebs wächst vergleichsweise schneller und es kommt häufiger zu Rückfällen (Rezidiven).

Tucatinib bindet an den HER2-Rezeptor, blockiert diesen und soll so das Wachstum der Krebszellen hemmen.

Anwendung

Tucatinib gibt es als Tabletten in zwei Dosierungen (50 und 150 mg Tucatinib). Die empfohlene Dosis beträgt 2-mal täglich 300 mg Tucatinib (zwei Tabletten mit 150 mg Tucatinib). Der Wirkstoff wird mit Trastuzumab und Capecitabin kombiniert. Die Behandlung wird beendet, wenn der Krebs fortschreitet oder zu starke Nebenwirkungen auftreten.

Andere Behandlungen

Für Frauen mit (HER2)-positivem lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Brustkrebs, die zuvor mindestens zwei gegen HER2 gerichtete Behandlungen erhalten haben, kommt Lapatinib in Kombination mit Capecitabin infrage. Bestimmte Patientinnen können auch Lapatinib in Kombination mit Trastuzumab erhalten.

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2021 geprüft, ob Tucatinib für Frauen mit (HER2)-positivem fortgeschrittenen Brustkrebs im Vergleich zu den Standardtherapien Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangener Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Tucatinib (Tukysa).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Tucatinib (Mammakarzinom) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A21-26. 11.06.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1129).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Tucatinib (Mammakarzinom) – Addendum zum Auftrag A21-26; Auftrag A21-102. 12.08.2021. (IQWiG-Berichte; Band 1180).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

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Über diese Seite

Aktualisiert am 03. September 2021

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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