Einleitung
Atezolizumab (Handelsname Tecentriq) ist seit Oktober 2020 in Kombination mit Bevacizumab für Erwachsene mit Leberzellkrebs zugelassen, die zuvor noch keine systemische Therapie erhalten haben. Der Wirkstoff kommt infrage, wenn der Leberzellkrebs fortgeschritten ist oder nicht operiert werden kann.
Leberzellkrebs (hepatozelluläres Karzinom) entsteht durch bösartige Veränderungen von Zellen der Leber. Anfangs macht sich ein Leberzellkrebs meist nicht bemerkbar. Erst im fortgeschrittenen Stadium treten häufig allgemeine Beschwerden auf wie Übelkeit oder Appetitverlust. Große Tumoren verursachen oft einen Druckschmerz im rechten Oberbauch. Außerdem kann der Bauch durch Flüssigkeit anschwellen (Aszites).
Ein Leberzellkrebs lässt sich nur schwer behandeln. Er kann in seinem Wachstum bereits so weit fortgeschritten sein, dass der Krebs durch eine Operation nicht mehr geheilt werden kann. Dann wird in der Regel eine systemische Therapie eingesetzt, die im ganzen Körper wirken soll, um den Krebs aufzuhalten.
Oft haben Patientinnen und Patienten mit Leberzellkrebs auch eine Leberzirrhose, bei der die Leber zunehmend schlechter arbeitet. Wenn die Leberzirrhose fortgeschritten ist, kann auch ein Krebs nicht mehr optimal behandelt werden. Wie weit eine Leberzirrhose fortgeschritten ist, wird anhand des Child-Pugh-Scores beurteilt.
Atezolizumab ist eine systemische Therapie, die die Wirkung eines Proteins blockiert und die Immunabwehr aktivieren soll, den Krebs anzugreifen und sein Wachstum hemmen.