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Wie funktioniert die Gallenblase?
Die Gallenblase befindet sich an der Unterseite der Leber. Das dünnwandige, birnenförmige Säckchen ist etwa 7 bis 10 cm lang und misst an seiner breitesten Stelle bis zu 5 cm.
Die Gallenblase speichert Galle aus der Leber und dickt sie ein. Die Galle wiederum hilft im Zwölffingerdarm, Fette aus der Nahrung zu spalten und aufzunehmen.
Jeden Tag produzieren die Leberzellen etwa 800 bis 1000 Milliliter Galle – eine gelbe, bräunliche oder olivgrüne Flüssigkeit, die bei der Fettverdauung hilft. Die Leberzellen geben die Galle über kleine Kanälchen in den Hauptgallengang ab. Von ihm zweigt ein kleinerer Gang ab, der zur Gallenblase führt. Der Hauptgallengang mündet in den Zwölffingerdarm.
Die von der Leber produzierte Galle fließt während einer Mahlzeit direkt in den Dünndarm. Zwischen den Mahlzeiten, wenn kein Fett verdaut werden muss, fließt der größte Teil der Galle in die Gallenblase, wo sie eingedickt und gespeichert wird. Meist enthält die Gallenblase etwa 30 bis 80 ml Flüssigkeit. Nehmen wir fettreiche Nahrung zu uns, zieht sich die Gallenblase zusammen und gibt über den Gallengang Galle ab, die dem Nahrungsbrei im Zwölffingerdarm zugemischt wird.
Die Gallenflüssigkeit besteht hauptsächlich aus Wasser; daneben enthält sie Gallensalze, Cholesterin, bestimmte Fette (Lecithin) und Farbstoffe. Der wichtigste Gallenfarbstoff Bilirubin entsteht beim Abbau roter Blutkörperchen in der Leber. Er gibt dem Urin seine typisch gelbe sowie dem Stuhl seine charakteristisch braune Farbe.
Gallensalze dienen dazu, große Fettkügelchen in der Nahrung in kleine Fettkügelchen zu zerlegen. An den kleinen Kügelchen können die Verdauungsenzyme aus der Bauchspeicheldrüse besser wirken und die Fette leichter spalten. Außerdem helfen Gallensalze den Darmzellen, die gespaltenen Fette aufzunehmen.
Quellen
Menche N (Ed). Biologie Anatomie Physiologie. München: Urban und Fischer; 2012.
Pschyrembel. Klinisches Wörterbuch. Berlin: De Gruyter; 2017.
Schmidt R, Lang F, Heckmann M. Physiologie des Menschen: mit Pathophysiologie. Berlin: Springer; 2011.
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