Welchen Nutzen hat ein Screening auf spinale Muskelatrophie bei Neugeborenen?

Für Neugeborene werden in Deutschland verschiedene Früherkennungsuntersuchungen angeboten. Der Gemeinsame Bundesausschuss hat Ende 2020 beschlossen, auch ein Screening auf spinale Muskelatrophie einzuführen, um Kinder mit dieser Nervenerkrankung früher behandeln zu können. Denn der Erfolg einer Behandlung ist umso größer, je früher sie begonnen wird.
Ziel von Früherkennungsuntersuchungen – auch „Screenings“ genannt – ist es, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen, damit sie besser behandelt werden können. Was und wie bei Kindern untersucht wird, ist in Deutschland in einer Richtlinie festgelegt.
Beim sogenannten erweiterten Neugeborenen-Screening werden dem Baby am 2. oder 3. Lebenstag wenige Blutstropfen entnommen, meist aus der Ferse. Das Blut wird auf eine Filterpapierkarte getropft und auf angeborene Störungen des Stoffwechsels, des Hormon- und Immunsystems untersucht. Zeigen sich bei diesem Screening Auffälligkeiten, werden die Eltern umgehend informiert.
Nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses ( G-BA) soll das Blut auch auf eine seltene erbliche Nervenerkrankung getestet werden: die „5q-assoziierte spinale Muskelatrophie“. Die Untersuchung wird in das erweiterte Neugeborenen-Screening aufgenommen und von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt.