Einleitung
Pembrolizumab (Handelsname Keytruda) ist seit März 2019 in Deutschland zur Erstbehandlung von metastasierendem nicht kleinzelligen Lungenkrebs in Kombination mit einer zugelassen.
Lungenkrebs entsteht durch die bösartige Neubildung von Zellen der Atemwege () und ihrer Aufzweigungen, den Bronchiolen. Deshalb spricht man auch von einem Bronchialkarzinom. Man unterscheidet hauptsächlich zwei Tumorarten:
- das kleinzellige Karzinom (englisch: small cell lung carcinoma, SCLC) und
- das nicht kleinzellige Karzinom (englisch: non small cell lung carcinoma, NSCLC).
Bei den nicht kleinzelligen Karzinomen unterscheidet man zudem je nach Ergebnis der Gewebeuntersuchung verschiedene Arten:
- Plattenepithelkarzinome
- Adenokarzinome
- großzellige Karzinome
Ein nicht kleinzelliges Karzinom wird, wenn möglich, operativ entfernt. Manchmal ist es dafür jedoch schon zu groß oder es hat bereits über das Blut- oder Lymphsystem in anderen Körperregionen gebildet. In diesem Fall spricht man von einem metastasierenden Lungenkrebs.
Manche Betroffene haben einen veränderten Rezeptor im Tumorgewebe, den sogenannten epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptor (englisch: epidermal growth factor receptor, EGFR). Außerdem können die Tumorzellen auch ein bestimmtes bilden, die sogenannte Anaplastische-Lymphom-Kinase (ALK). Beide Veränderungen führen zu unkontrolliertem Tumorwachstum. Zusätzlich kann der Tumor das Eiweiß PD-L1 produzieren. Fachleute unterscheiden zwischen Tumoren, bei denen mindestens 50 % der Tumorzellen PD-L1 aufweisen (PD-L1-positiv) und Tumoren, bei denen weniger als 50 % der Tumorzellen PD-L1 aufweisen (PD-L1-negativ).
PD-L1 schwächt die Immunabwehr gegen die Tumorzellen, insbesondere die Aktivität von T-Zellen.
Pembrolizumab blockiert die Wirkung des vom Tumorgewebe hergestellten PD-L1, aktiviert die Immunabwehr gegen Krebszellen und soll so das Tumorwachstum hemmen.