Kann Früherkennung Krankheiten verhindern?
Früherkennungsuntersuchungen werden häufig mit Sätzen wie „Vorbeugen ist besser als Heilen“ beworben. Ob jemand erkrankt, können sie aber nicht beeinflussen. Viele Menschen verwenden den Begriff „Vorsorge“ für eine Früherkennungsuntersuchung, und manche glauben, dass eine regelmäßige Teilnahme sie vor einer Erkrankung schützen kann. Das ist aber nicht der Fall: Früherkennung kann Krankheiten nicht verhindern. Auch Ärztinnen und Ärzte sind bisweilen zu optimistisch, wenn es um den Nutzen von Früherkennung geht.
Von „Vorsorge“ kann man nur dann sprechen, wenn das Ziel eines bestimmten Screening-Programms darin besteht, Risikofaktoren zu erkennen und zu beeinflussen, oder Vorstufen einer Erkrankung zu entdecken und zu behandeln. Die Darmspiegelung ist ein Beispiel für eine solche Vorsorgemaßnahme, denn hierbei können entfernt werden, die sich sonst manchmal zu Krebs entwickeln.
Vorsorgebehandlungen können Erkrankungen also bei manchen Menschen verhindern. Ein Nachteil besteht darin, dass sich viele Menschen behandeln lassen, bei denen sich gar keine Krankheit entwickelt hätte. Denn viele Erkrankungsvorstufen entwickeln sich nicht weiter oder können sich sogar von selbst wieder zurückbilden, ohne Probleme zu verursachen.
Unabhängig davon, ob man zur Früherkennung geht oder nicht: Wenn Beschwerden auftreten, die einem Sorgen machen, ist es wichtig, diese ernst zu nehmen und sie ärztlich abklären zu lassen.