Fixkombination Ceftolozan / Tazobactam (Zerbaxa) bei komplizierten Harnwegsinfektionen oder akuter Nierenbeckenentzündung

Einleitung

Die Fixkombination der Wirkstoffe Ceftolozan und Tazobactam (Handelsname Zerbaxa) ist seit September 2015 für Erwachsene mit komplizierten Infektionen der Harnwege zugelassen. Die Fixkombination ist außerdem für Erwachsene mit einer akuten Nierenbeckenentzündung (akute ) zugelassen.

Harnwegsinfektionen und akute Nierenbeckenentzündung gehören zu den Entzündungen des Harntrakts. Eine Harnwegsinfektion wird normalerweise von Bakterien verursacht, die über die Harnröhre in die Blase aufsteigen und sich dort vermehren. Zu einer Nierenbeckenentzündung kann es unter anderem kommen, wenn über die Harnleiter weiter nach oben bis in die Nieren aufsteigen.

Von einer komplizierten Harnwegsinfektion spricht man, wenn ein erhöhtes Risiko für Komplikationen besteht. Ein erhöhtes Risiko für Komplikationen haben beispielsweise Männer, Menschen mit einem geschwächten oder mit bereits geschädigten Nieren. Veränderungen oder anatomische Besonderheiten im Bereich der Harnwege können ebenfalls einen komplizierten Verlauf begünstigen. Auch wenn das Risiko erhöht ist, dass die Entzündung auf die Nieren übertritt, handelt es sich um eine komplizierte .

Typische Beschwerden einer der unteren Harnwege sind verstärkter Harndrang und schmerzhaftes Wasserlassen. Nierenbeckenentzündungen können auch Fieber, Schmerzen in der Nierengegend (Flankenschmerzen), Übelkeit und Erbrechen hervorrufen.

Komplizierte Harnwegsinfektionen und akute Nierenbeckenentzündungen werden mit behandelt.

Die Fixkombination Ceftolozan / Tazobactam zählt zu den : Ceftolozan tötet die ab, Tazobactam unterstützt diese Wirkung, indem es ein angreift, das Ceftolozan sonst inaktiviert.

Anwendung

Die Fixkombination Ceftolozan / Tazobactam wird alle 8 Stunden als in die Blutbahn (intravenös) gegeben. Die Dosierung beträgt bei einer komplizierten Harnwegsinfektion bzw. akuten Nierenbeckenentzündung 1 g Ceftolozan und 0,5 g Tazobactam. Die endet regelhaft nach 7 Tagen.

Bei Patientinnen und Patienten mit mäßig bis stark eingeschränkter Nierenfunktion oder terminaler wird die Dosierung verringert.

Andere Behandlungen

Für Erwachsene mit komplizierter Harnwegsinfektion oder mit akuter Nierenbeckenentzündung kommt eine individuelle mit infrage. Die individuelle antibiotische berücksichtigt das lokale Vorkommen von Erregern, (lokale) Resistenzen gegenüber , das Risiko für einen Befall mit multiresistenten Erregern und die Empfindlichkeit des Erregers gegenüber .

Bewertung

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2020 geprüft, ob Ceftolozan / Tazobactam für Erwachsene

  • mit komplizierten Harnwegsinfektionen oder
  • mit akuter Nierenbeckenentzündung

im Vergleich zur Standardtherapie Vor- oder Nachteile hat.

Um diese Frage zu beantworten, legte der Hersteller jedoch keine geeigneten Daten vor.

Weitere Informationen

Dieser Text fasst die wichtigsten Ergebnisse der Gutachten zusammen, die das IQWiG im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses () im Rahmen der Frühen Nutzenbewertung von Arzneimitteln erstellt hat. Der beschließt auf Basis der Gutachten und eingegangenen Stellungnahmen über den Zusatznutzen von Ceftolozan / Tazobactam (Zerbaxa) bei komplizierten Harnwegsinfektionen sowie akuter Nierenbeckenentzündung.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Ceftolozan/Tazobactam (komplizierte Harnwegsinfektionen) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A20-28. 29.06.2020. (IQWiG-Berichte; Band 939).

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Ceftolozan/Tazobactam (akute Pyelonephritis) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A20-29. 29.06.2020. (IQWiG-Berichte; Band 940).

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

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Über diese Seite

Erstellt am 01. Juli 2020

Nächste geplante Aktualisierung: 2024

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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