Fidaxomicin bei Kindern und Jugendlichen mit leichter Clostridioides-difficile-Infektion

Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat 2020 geprüft, welche Vor- oder Nachteile Fidaxomicin für Kinder und Jugendliche mit einer leichten Clostridioides-difficile-Infektion im Vergleich zu den Standardtherapien hat.

Der Hersteller legte eine Studie mit 148 Kindern und Jugendlichen bis zu einem Alter von 17 Jahren vor. Zu der oben genannten Fragestellung konnten die Daten von insgesamt 66 Kindern und Jugendlichen ausgewertet werden. Davon wurden 49 mit Fidaxomicin behandelt, 17 erhielten Vancomycin.

Einen Monat nach Ende der Behandlung zeigten sich die folgenden Ergebnisse:

Welche Vorteile hat Fidaxomicin?

Die Studie zeigte keine Vorteile von Fidaxomicin im Vergleich zu Vancomycin.

Welche Nachteile hat Fidaxomicin?

Heilung: Hier deutet die Studie auf einen Nachteil für Jungen hin. Etwa 46 von 100 Jungen, die mit Fidaxomicin behandelt wurden, hatten nach der keine Clostridioides-difficile-Infektion mehr, in der Gruppe mit Vancomycin waren es etwa 88 von 100 Jungen. Für Mädchen hingegen zeigte sich kein Unterschied zwischen den beiden Behandlungen.

Wo zeigte sich kein Unterschied?

Keinen Unterschied zwischen den beiden Behandlungsmöglichkeiten zeigte sich in Bezug auf Lebenserwartung, schwere Nebenwirkungen und Therapieabbrüche aufgrund von Nebenwirkungen.

Welche Fragen sind noch offen?

Der Hersteller legte keine verwertbaren Daten zu gesundheitsbezogener Lebensqualität vor.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Fidaxomicin (Clostridioides-difficile-Infektion bei Kindern und Jugendlichen) – Nutzenbewertung gemäß § 35a SGB V. Dossierbewertung; Auftrag A20-25. 10.06.2020. (IQWiG-Berichte; Band 926).

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Über diese Seite

Erstellt am 01. Juli 2020

Nächste geplante Aktualisierung: 2023

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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