Coronavirus: Worauf achten bei Asthma?

Foto von Untersuchung einer Patientin

Wie eine Covid-19-Erkrankung verläuft, hängt vor allem vom Alter und bestehenden Vorerkrankungen ab. Nach allem was man weiß, verläuft sie bei Menschen mit meist nicht schwerer als bei anderen. Wichtig ist, die Asthma-Medikamente wie gewohnt einzunehmen.

ist wie Covid-19 eine Erkrankung der Atemwege. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass Menschen mit durch das Coronavirus besonders gefährdet sind. Dies scheint aber bei den meisten Betroffenen nicht der Fall zu sein.

Erhöht Asthma das Risiko für Komplikationen?

Es gibt bislang nur wenige Studien, die untersucht haben, ob Menschen mit häufiger an Covid-19 sterben als vergleichbare Personen ohne . Die bisherigen Erkenntnisse sind:

  • Für Menschen mit leichtem oder mittelschwerem ist das Risiko zu sterben wahrscheinlich kaum oder gar nicht erhöht.
  • Menschen mit stärkerem oder nicht ausreichend mit Medikamenten behandeltem könnten etwas anfälliger sein für einen schweren Verlauf. Ob das tatsächlich so ist, muss aber noch besser untersucht werden.
  • Menschen mit haben ein geringeres Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 als beispielsweise Menschen mit Diabetes, schwerem Übergewicht oder Immunschwäche.

Wenn jemand mit eine Lungenentzündung bekommt und beatmet werden muss, kann das aufgrund der ohnehin verengten Atemwege problematisch sein. Die Beatmung kann länger dauern, man muss länger im Krankenhaus bleiben. Auch deshalb ist es wichtig, dass das so gut wie möglich behandelt wird.

Was lässt sich zum Risiko für Kinder sagen?

Die meisten Kinder mit dürften kein erhöhtes Risiko haben. Es gibt zwar bisher so gut wie keine Studien, die untersucht haben, ob Covid-19 für Kinder mit gefährlicher ist als für andere. Da aber nur die wenigsten Kinder überhaupt schwer an Covid-19 erkranken, gilt dies wahrscheinlich auch für Kinder mit .

Wichtig: Weiter die Asthma-Medikamente nehmen!

Es ist sehr wichtig, die Medikamente weiter einzunehmen, auch Kortison. Sie dienen dazu, Asthma-Anfällen vorzubeugen. Husten und Atemnot können sowohl bei als auch bei Covid-19 auftreten. Wer seine Medikamente nicht einnimmt und an Covid-19 erkrankt, riskiert unter Umständen, dass diese Beschwerden dann noch stärker ausfallen.  

Vereinzelt wurde behauptet, dass Kortison-Spray das Immunsystem so schwächen könnte, dass sich bei einer Covid-19-Infektion das Risiko für einen schweren Verlauf erhöht. Dafür gibt es aber keine Hinweise. Kortison-Spray hat kaum einen Einfluss auf das gesamte , da das Spray direkt auf die Lunge wirkt und nur sehr geringe Mengen vom ganzen Körper aufgenommen werden. Auch dafür, dass es die Lunge selbst anfälliger macht, gibt es keine Hinweise.

Auch Kortisontabletten sollten weiter eingenommen werden. Sie sind bei aber ohnehin nur selten und meist nur vorübergehend notwendig.

Bei allergischem spricht auch nichts dagegen, eine Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie) fortzusetzen oder zu beginnen.

Falls jemand aufgrund einer oder eines Verdachts auf Covid-19 in Quarantäne muss, ist es wichtig, dass ausreichend Medikamente vorhanden sind, um die Asthmatherapie fortzuführen.

Was mache ich bei Verdacht auf Covid-19?

Die Beschwerden bei und Covid-19 können sich ähneln. So kann es bei beiden Erkrankungen zu Husten und kommen. Zu anderen Covid-typischen Symptomen wie Fieber, einem veränderten Geschmacksempfinden oder starker Müdigkeit kommt es bei selten oder nie. Treten Corona-typische Beschwerden auf, kann ein Covid-19-Test sinnvoll sein.

Muss ich mit Asthma eine Maske tragen?

Für bestimmte öffentliche Bereiche wie Nahverkehrsmittel gilt die Maskenpflicht. Viele Menschen mit tragen die Maske ohne Probleme, manche fühlen sich aber unwohl damit. Sie befürchten, durch das Tragen einer Maske eher Asthma-Beschwerden zu bekommen. Ob eine Gesichtsmaske bei Atemnot auslösen kann, ist aber unklar: Dies ist wissenschaftlich noch nicht gut untersucht – und es gibt auch keine behördlichen Empfehlungen für Menschen mit . Wer große Probleme hat, eine Maske zu tragen, lässt sich am besten ärztlich beraten, etwa zum Maskentyp. Nur bei besonderen gesundheitlichen Problemen können Ärztinnen oder Ärzte ein Attest ausstellen, das von der Maskenpflicht befreit.

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Aktualisiert am 15. Juni 2022

Nächste geplante Aktualisierung: 2025

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