Wie kann Gesundheitsinformation.de helfen?

Viele gesundheitliche Entscheidungen lassen sich glücklicherweise ohne besondere Suche nach Informationen treffen. Doch gerade bei schweren Erkrankungen oder belastenden Therapien ist eine Entscheidung nicht immer einfach. Anhand wichtiger Leitfragen beschreiben wir, wie Gesundheitsinformation.de dabei unterstützen kann.

Gesundheits-Ratgeber sind ziemlich beliebt. Ob im Internet, als Buch, in Fernsehsendungen oder Zeitungen und Zeitschriften – Fachleute, Journalistinnen und Journalisten verbreiten täglich neue Ratschläge und Empfehlungen.

Manche Menschen reagieren deshalb verwundert, wenn sie sich auf Gesundheitsinformation.de umschauen. Denn bei uns finden sie weder Ratschläge noch Empfehlungen. Das ist zunächst ungewohnt.

Anhand der folgenden Fragen erläutern wir, weshalb wir bewusst auf Empfehlungen verzichten – und gerade deshalb davon ausgehen, dass unsere Informationen dabei helfen können, eine realistische und passende Entscheidung zu treffen.

Frage 1: Was passiert, wenn ich abwarte und nichts tue?

Jedes unserer Themen beschreibt die Risiken und möglichen Folgen einer Erkrankung. Ohne diese grundlegenden Informationen wären Entscheidungen für oder gegen Behandlungen nicht möglich.

Bei der Darstellung von Risiken ist es uns auch wichtig, Häufigkeiten anzugeben – zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit, mit der eine bestimmte Krankheitsfolge eintreten wird. Allerdings sind konkrete Zahlenangaben zu Risiken oft nicht einfach zu finden oder es sind nur grobe Schätzungen möglich. Häufig bleiben deshalb Unsicherheiten. Da auch sie eine wichtige Information sein können, verschweigen wir sie nicht.

Wir bemühen uns zudem, mögliche Krankheitsfolgen und Risiken nicht zu bewerten. Denn ob eine Leserin oder ein Leser ein bestimmtes Risiko als bedrohlich empfindet, ist eine persönliche Frage.

Frage 2: Welche Möglichkeiten habe ich, etwas zu tun?

Bei den Recherchen zu unseren Informationen tragen wir die wichtigsten Handlungsmöglichkeiten zusammen. Bei der Auswahl stützen wir uns auf verschiedene wissenschaftliche Quellen. Wir informieren vor allem über Behandlungen, die in wissenschaftlichen Studien untersucht wurden, und über Maßnahmen, die in Deutschland eingesetzt werden.

Wir glauben, dass wissenschaftliche Studien eine wesentliche Grundlage für gesundheitliche Entscheidungen sind, weil sie am ehesten ein realistisches Bild über den Nutzen und den Schaden von Behandlungen oder Maßnahmen vermitteln können.

Frage 3: Was sind die Vor- und Nachteile der Behandlungen?

In der Regel benötigt man für einen fairen Vergleich von medizinischen Verfahren wissenschaftliche Studien. Da einzelne Studien zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen können, ist es oft sinnvoll, sich auf Zusammenfassungen vorhandener guter Studien zu einer Frage zu stützen.

Wir suchen deshalb nach sogenannten systematischen Übersichten, wenn wir die Vor- und Nachteile verschiedener Behandlungen darstellen wollen. Die Ergebnisse solcher Zusammenfassungen geben den Stand des Wissens am verlässlichsten wieder.

Im Gegensatz zu den meisten Ratgebern oder Zeitungsartikeln kommen wir häufiger zu dem Ergebnis, dass die Vor- und Nachteile zum Beispiel einer Behandlung noch „unklar“ oder „nicht gut genug untersucht sind“. Solche nicht eindeutigen Aussagen sind zwar unter Umständen weniger befriedigend als klare Empfehlungen. Dafür sind sie meist näher an der Realität als Empfehlungen ohne gesicherte Grundlagen. Wichtig ist auch, Zahlen so darzustellen, dass Wirkungen nicht über- oder unterschätzt werden.

Wir äußern uns erst zum Nutzen und Schaden einer Behandlung, wenn sie tatsächlich ausreichend geprüft ist – für unsere Aussagen muss also erst eine gewisse Sicherheit erreicht sein. Auf diese Weise sorgen wir für möglichst verlässliche Informationen und versuchen, Irrtümer zu vermeiden.

Oft stellt sich aber heraus, dass nur wenige der zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten gut erforscht sind, manchmal sogar gar keine. Das ist auch für uns immer wieder unbefriedigend. Dennoch beschreiben wir dann lieber die Unsicherheit, als falsche Sicherheit zu vermitteln.

Frage 4: Wie schätze ich das Für und Wider der Alternativen für mich ab?

Ein weiterer wichtiger Grund, weshalb wir auf Gesundheitsinformation.de keine Empfehlungen aussprechen: Zwischen den Vor- und Nachteilen einer Behandlung abzuwägen, sehen wir allein als Sache eines erkrankten Menschen selbst. Unser Anliegen ist es, möglichst alle Informationen bereitzustellen, die für eine gesundheitliche Entscheidung wichtig sind. Dabei achten wir darauf, neutral zu informieren. Als unabhängige und werbefreie Website haben wir kein Interesse daran, zum Beispiel eine bestimmte Behandlung besser erscheinen zu lassen als andere.

Frage 5: Fühle ich mich ausreichend informiert, um entscheiden zu können?

Auf Gesundheitsinformation.de finden sich häufiger Aussagen wie: „Wenn 100 Menschen ein Medikament nehmen, haben 5 davon einen Vorteil.“ Allerdings kann niemand vorhersagen, wer zu den 5 Personen gehört, denen das Medikament hilft, und wer zu den 95, für die die Einnahme keinen Vorteil hat. Dasselbe gilt für das Auftreten von Nebenwirkungen.

Dass es in der Medizin meist um Wahrscheinlichkeiten geht, macht eine persönliche Entscheidung nicht einfacher: Es gibt keine Garantie, dass es die richtige Entscheidung ist. Eine gewisse Unsicherheit ist normal.

Bei der Auswahl der Gesundheitsfragen, die wir in unseren Informationen beantworten, versuchen wir Bereiche abzudecken, bei denen wir davon ausgehen, dass sie für unsere Leserinnen und Leser von Interesse und für eine Entscheidung hilfreich sind. Bei der Auswahl unserer Themen orientieren wir uns deshalb auch an sogenannten qualitativen Studien, in denen Patientinnen und Patienten zum Beispiel gefragt wurden, welche Aspekte ihnen beim Umgang mit ihrer Erkrankung wichtig sind.

Deutsches Netzwerk Evidenzbasierte Medizin (DNEbM). Gute Praxis Gesundheitsinformation. Ein Positionspapier des Deutschen Netzwerks Evidenzbasierte Medizin. 2016.

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Allgemeine Methoden. Version 7.0. Köln: IQWiG; 2023.

Stacey D, Légaré F, Lewis K et al. Decision aids for people facing health treatment or screening decisions. Cochrane Database Syst Rev 2017; (4): CD001431.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

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Aktualisiert am 13. Dezember 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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