Manche Menschen haben sehr häufig Genitalherpes oder besonders starke Beschwerden. Dann kann es sinnvoll sein, längerfristig virushemmende Mittel einzunehmen – also auch in beschwerdefreien Phasen. Ziel ist, weitere Ausbrüche zu verhindern oder die Beschwerden zumindest nicht so stark werden zu lassen. Außerdem ist man durch die virushemmenden Medikamente weniger ansteckend. Zur vorbeugenden Behandlung wird empfohlen:
- Aciclovir: 400 mg zweimal täglich,
- Famciclovir: 250 mg zweimal täglich oder
- Valaciclovir: 500 mg einmal täglich.
Studien zeigen, dass eine vorbeugende Behandlung das Risiko für weitere Ausbrüche deutlich senken kann. Die teilnehmenden Personen hatten vor Studienbeginn vier oder mehr Ausbrüche im Jahr und nahmen dann bis zu ein Jahr lang virushemmende Medikamente oder ein Scheinmedikament ( Placebo). Die zusammenfassende Auswertung der Studienergebnisse zeigt:
- 96 von 100 Teilnehmenden, die ein Placebo einnahmen, hatten mindestens einen weiteren Genitalherpes-Ausbruch.
- 46 von 100 Personen, die virushemmende Medikamente einnahmen, hatten mindestens einen weiteren Ausbruch.
Das heißt, die Mittel konnten innerhalb eines Jahres bei 50 von 100 Personen weitere Ausbrüche verhindern.
Auch Menschen mit sehr häufigen Ausbrüchen profitieren von einer vorbeugenden Behandlung: In einer Studie, an der Menschen mit sehr häufigen Ausbrüchen teilgenommen hatten, konnten die Medikamente die Zahl der Ausbrüche innerhalb von einem Jahr von 11 auf 2 senken.
Ob man sich für eine vorbeugende Behandlung entscheidet, hängt neben der Häufigkeit und Stärke der Beschwerden auch von den eigenen Bedürfnissen ab.
Manche Fachleute empfehlen, eine vorbeugende Behandlung einmal im Jahr zu unterbrechen, um zu prüfen, ob sie noch benötigt wird. Bei vielen Menschen werden Genitalherpes-Ausbrüche mit der Zeit ohnehin seltener und schwächer.