Was hilft bei Depressionen und koronarer Herzkrankheit?

Foto von älterem Paar

Viele Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK) erkranken auch an einer . Umgekehrt können Depressionen Herzprobleme verstärken. Eine Psychotherapie und bestimmte können eine nach belastenden Ereignissen wie einem oder einer Bypass-Operation lindern.

Eine koronare Herzkrankheit (KHK) wird durch Verengungen der Blutgefäße ausgelöst, die den Herzmuskel versorgen (Koronararterien). Das hat zur Folge, dass die Gefäße weniger Blut durchlassen und das Herz schlechter mit Sauerstoff versorgt wird. Eine koronare Herzkrankheit kann zu Schmerzen hinter dem Brustbein, einem Herzinfarkt, Herzschwäche und Herzrhythmusstörungen führen. Viele Menschen mit KHK entwickeln zudem eine Depression.

Herzerkrankungen können Depressionen auslösen

Im Zusammenhang mit einer koronaren Herzkrankheit tritt eine besonders nach einem auf. Untersuchungen zeigen: Etwa 15 bis 20 % der Menschen, die wegen eines Herzinfarkts stationär im Krankenhaus behandelt werden, erkranken anschließend an einer . Manchmal beeinträchtigt eine nach einem noch Monate oder Jahre später das seelische und körperliche Wohlbefinden.

Depressionen erhöhen das Risiko für Herzprobleme

Krankheiten wie ein erhöhen also das Risiko für eine . Umgekehrt steigt bei einer lang anhaltenden das Risiko für Herzkrankheiten. Sie beeinträchtigt zudem den Genesungsprozess bei einer Herzkrankheit und kann das Krankheits- und Sterberisiko erhöhen. Verschiedene biologische Mechanismen könnten dazu führen, dass eine das Herz direkt belastet. Es könnten aber auch bestimmte Verhaltensweisen eine Rolle spielen, die bei depressiven Menschen häufiger sind, wie etwa Rauchen oder zu wenig Bewegung.

Bewertung von psychologischen Behandlungen und Medikamenten

Zu den psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten bei einer zählen die kognitive Verhaltenstherapie, die systemische und psychoanalytische Verfahren. Daneben gibt es psychologische Unterstützungs- und Beratungsangebote. Zudem stehen Medikamente zur Verfügung, sogenannte Antidepressiva.

In verschiedenen Studien wurde untersucht, wie sich eine bei Menschen mit koronarer Herzkrankheit lindern lässt. In den Studien wurde der Nutzen psychologischer Behandlungen und Medikamente geprüft. Die Teilnehmenden hatten durchgehend schwere Herzprobleme: Die meisten hatten kurz zuvor einen oder eine Bypass-Operation überstanden. Auch einige Menschen mit anfallsartigen Schmerzen in der Brust (Angina pectoris) nahmen teil.

Nutzen psychologischer Behandlungen

Die Studien deuten darauf hin, dass psychotherapeutische Behandlungen Depressionen nach einem oder einer Bypass-Operation lindern können. Die Maßnahmen verbesserten auch die Lebensqualität. Untersucht wurde vor allem eine Kurzform der kognitiven . Dabei lernen Betroffene, Verhaltensweisen und innere Einstellungen zu verändern, an aktuellen Problemen zu arbeiten und konkrete Lösungen zu finden. Ob die psychologische Behandlung auch langfristig das Risiko für erneute Herzerkrankungen senkt, ist allerdings unklar.

Nutzen von Medikamenten

Auch konnten Depressionen bei Menschen mit KHK lindern. Oft werden sie mit psychologischen Behandlungen kombiniert. Medikamente sind in der Regel jedoch nur bei mittelschweren oder schweren Depressionen sinnvoll. Die meisten Studien haben eine bestimmte Gruppe von untersucht, die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). SSRI sind für Menschen mit Herzproblemen geeignet, einige andere wie trizyklische und Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) jedoch nicht.

Ostuzzi G, Turrini G, Gastaldon C et al. Efficacy and acceptability of antidepressants in patients with ischemic heart disease: systematic review and meta-analysis. Int Clin Psychopharmacol 2019; 34(2): 65-75.

Tully PJ, Ang SY, Lee EJ et al. Psychological and pharmacological interventions for depression in patients with coronary artery disease. Cochrane Database Syst Rev 2021; (12): CD008012.

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Aktualisiert am 13. Dezember 2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

Herausgeber:

Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

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